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Bielefelder Kompressorenhersteller verliert im Corona-Jahr leicht an Umsatz, steigert aber den Gewinn

Boge lässt Krise hinter sich

Bielefeld (WB)

Der Bielefelder Kompressorenhersteller Boge (690 Mitarbeiter) hat die Krise hinter sich gelassen. „Ich bin mit dem laufenden Jahr 2020 zufrieden“, sagte der scheidende Geschäftsführer und Urenkel von Unternehmensgründer Otto Boge, Wolf D. Meier-Scheuven, am Montag bei einem virtuellen Pressegespräch.

Paul Edgar Fels

Boge-Führungstrio: Geschäftsführer Olaf Hoppe, Inhaber Wolf D. Meier-Scheuven und Geschäftsführer Michael Rommelmann Foto: Fels

Der Umsatz sei um vier Prozent auf 132 Millionen Euro gefallen. „Dafür ist das Ergebnis besser als im Vorjahr“, freute sich Meier-Scheuven, der auch Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen ist. Die äußerst energieeffizienten und daher vom Staat für Käufer mit 30 Prozent bezuschussten Kompressoren kommen in mehreren Branchen wie Maschinenbau, Chemie und Lebensmitteltechnik zum Einsatz – auch im Bereich der Medizintechnik. Hier hatte Boge ein so starkes Jahr „wie nie zuvor“, sagte Technikchef Michael Rommelmann (48). So kämen die Kompressoren auch bei Beatmungsgeräten in den Krankenhäusern zum Einsatz.

Der stärkste Einzelmarkt bleibt für Boge Deutschland mit einem Umsatzanteil von rund 38 Prozent. „Hier liegen wir leicht über dem Vorjahr und konnten unseren Marktanteil sogar steigern. Seit August ging es aufwärts. Das hatte ich nicht so erwartet“, sagte Meier-Scheuven. Sehr gut habe sich der zweitstärkste Markt in China entwickelt, dagegen seien die USA zuletzt abgefallen.

Was Großbritannien angeht, so hat sich Boge bereits auf einen harten Brexit eingestellt. Meier-Scheuven: „Wir haben die Lager hochgefahren, sind gut aufgestellt.“ Der Umsatzanteil im Vereinigten Königreich liegt laut Finanzchef Olaf Hoppe bei elf Millionen Euro.

Der Weg aus der Krise sei für Boge über den Abbau von Personal (100 weniger als 2018) sowie eine Kostensenkung beim Material erreicht worden. Mit den Lieferanten seien neue Vereinbarungen getroffen worden.

Für das Jahr 2021 ist Boge zuversichtlich, den Umsatz um fünf bis sieben Prozent steigern zu können. Für Rückenwind sorge ein Auftragseingang, der im Vergleich zum Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich höher liege. Die Mitarbeiter erhielten eine Corona-Prämie von 500 Euro.

Wolf D. Meier-Scheuven abschließend: „Die Corona-Pandemie wird Wirtschaft und Gesellschaft auch im neuen Jahr vor große Herausforderungen stellen und es schwer machen, zuverlässig vorauszuplanen“.

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