Kampfmittelräumdienst sprengt Zünder – Anwohner zurück in ihren Wohnungen – Züge fahren wieder
Bombe erfolgreich entschärft
Bielefeld (WB). Der Blindgänger in der Jöllheide konnte erfolgreich entschärft werden. In der Umgebung war etwa um 18.05 Uhr ein lauter Knall zu hören. Dann konnten die etwa 550 Anwohner zurück in ihre Wohnungen. Der Bahnverkehr rollt wieder.
Die Straße Jöllheide musste zwischen Teichsheide und Rappoldstraße stundenlang gesperrt werden. Die Anwohner aus dem evakuierten Areal wurden in den ehemaligen Hallen von Kahmann & Ellerbrock untergebracht. Dort, an der Ecke Eckendorfer Straße/Feldstraße, soll die neue Feuerwache entstehen.
Die Stadt hatte darauf hingewiesen, dass das Notfallquartier wegen der Hygiene- und Abstandsregeln nur im Notfall aufgesucht werden sollte, wenn bei Freunden oder Verwandten kein Platz ist.
Anfang April wurden die Anträge gestellt, das geplante Baugebiet auf Blindgänger abzusuchen. Bei den zeitnah erfolgten Sondierungen und Bohrungen wurden insgesamt sechs Anomalien im Boden festgestellt, die auf Blindgänger hindeuteten. Auf Luftbildern werteten die Spezialisten Einschlagstellen ohne Krater aus und stellten mehrere Verdachtspunkte fest.
Im Zuge der Überprüfungen wurden direkt an der Jöllheide alte Gussrohre gefunden, die nicht zugeordnet werden konnten. Dabei handele es sich vermutlich um alte Wasserleitungen. Bedingt durch die Corona-Zeit stockten die Arbeiten, da die Zuständigen abklären mussten, wie man die betroffenen Anwohner während einer Evakuierung unterbringt.
Am Montag wurden an zwei Verdachtspunkten zwei Bomben gefunden, erklärte Karl-Heinz Clemens. »Von ihnen ging keine Gefahr aus, da die Bomben nach dem Abwurf auf Findlingen aufgeschlagen waren und zerschellten. Die großen Fragmente hatten wir geborgen und abgefahren. Eine dritte Bombe musste am Dienstag entschärft werden.«
Dabei handelt es sich um eine 125 Kilogramm schwere Bombe amerikanischer Bauart, dessen Spitze nach oben zeigte. Sie steckte in etwa drei Metern Tiefe in leichter Schräglage. Da der Bodenzünder in der Erde steckte, müssen die Entschärfer unter die Bombe gelangen, um sie zu entschärfen. Sie lag an der Schrebergartensiedlung in der Nähe des Bahndammes.
Freiwillige Feuerwehren in der Stadt erhielten bereits einen Voralarm, um bei der Evakuierung zu unterstützen. Die Kanalbauarbeiten, die derzeit noch auf dem Feld andauerten, wurden gegen Mittag eingestellt. Auch der Bahnverkehr ruhte während der Entschärfung. Die Feuerwehr hatte gegen 12 Uhr über die geplante Evakuierung informiert. Über die Warn-App NINA wurde mitgeteilt, dass die Evakuierung gegen 15 Uhr starten solle. Etwa 100 Kräfte waren im Einsatz.
Nach Angaben der Stadt waren folgende Straßen und Häuser betroffen: Auf der Großen Heide (Hausnummern 31, 35, 37, 39, 42, 44, 46, 48, 50, 52) Jöllheide (Hausnummern 14, 30), Schillerstraße (Hausnummern 63b, 63c, 73a), Steubenstraße (Hausnummern 9, 9a, 11, 11a, 11b, 11c, 11d, 11e, 11f, 13, 13a, 13b, 15,15a, 15b, 17, 17a, 17b, 18, 19, 19a, 19b, 20, 20a, 20b, 22).