Offener Brief des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
Corona: Kripo kritisiert Bielefelds Polizeipräsidentin
Bielefeld
Beamte der Kripo Bielefeld halten die Corona-Schutzvorkehrungen im Polizeipräsidium für unzureichend. In einem Offenen Brief mit der Überschrift „Wo bleibt die Fürsorge?“ schreibt der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), außer Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen gebe es keine Schutzmaßnahmen.
„Im Frühjahr waren wir besser aufgestellt“, sagt der örtliche BDK-Vorsitzende Thorsten Stiffel. Damals hätten viele Beamte im Home-Office arbeiten können, und Anzeigen seien weitgehend online aufgenommen worden. Die Schutzpolizei arbeitete im Frühjahr sogar in Zwölf-Stunden-Schichten, um Kollegenkontakte zu reduzieren. Zuletzt war bekanntgeworden, dass das halbe KK12 (Sexualdelikte) nicht einsatzfähig war und die Polizei Münster eine Woche lang die Tatortbereitschaft für Bielefelder Mordermittler übernehmen musste. Der BDK wirft auch die Frage auf, wer eigentlich über Quarantäne zu entscheiden habe – der Polizeiarzt oder das Gesundheitsamt. Aus der Schutzpolizei ist zu hören, es habe in Einzelfällen unterschiedliche Bewertungen gegeben. Die Behörde selbst macht zu Quarantänezahlen keine Angaben.
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