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Bielefeld: Stadtwerke-Betriebsrat kritisiert negative Reaktionen auf die Fahrplananpassung bei Mobiel

„Das ist eine sehr gute Maßnahme“

Bielefeld

Die Arbeitnehmervertreter der Stadtwerke-Gruppe haben nur bedingt Verständnis für die negativen Reaktionen auf die angekündigte Fahrplananpassung beim Verkehrsbetrieb Mobiel.

Infolge vermehrter krankheitsbedingter Ausfälle bei den Busfahrern hat der Verkehrsbetrieb Mobiel auf acht Buslinien das Angebot reduziert. Dies hat zu Kritik geführt. Der Stadtwerke-Betriebsrat verteidigt nun die Maßnahme. Foto: Bernhard Pierel

„Um die aus dem außergewöhnlich hohen Krankenstand resultierenden Probleme in den Griff zu bekommen, ist das eine sehr gute Maßnahme, die wir ausdrücklich unterstützen“, sagt Betriebsrat Dietmar Bieber. „Mit dem zeitlich begrenzten Ausdünnen des Fahrplans auf einigen wenigen Linien kommt Mobiel nicht nur der Gesamtheit der Fahrgäste entgegen, die sich wieder besser auf Abfahrt- und Ankunftszeiten verlassen können. Wir sehen darin auch einen wichtigen Schritt, die gesunden Fahrerinnen und Fahrer zu unterstützen.“

Bieber weist Kritik, die die Überlastung des Fahrpersonals in Frage stellt, ausdrücklich von sich: „Was unsere Kolleginnen und Kollegen gerade in Zeiten der Pandemie geleistet haben und weiterhin tagtäglich leisten, ist außergewöhnlich und verdient großen Respekt.“

Bieber bedauert, dass der Berufsstand durch wenige vereinzelte Vorfälle zuletzt womöglich etwas in Misskredit geraten ist: „Wir dürfen nicht vergessen, dass die allermeisten Fahrerinnen und Fahrer sehr gute Arbeit leisten.“ Das gelte im Übrigen für die gesamte Mobiel-Belegschaft: „Regelmäßig in sozialen Medien lesen zu müssen, dass mit den steigenden Fahrpreisen der Service sinkt, schmerzt nicht nur mich, sondern alle Kolleginnen und Kollegen, die sich jeden Tag für die Kundinnen und Kunden ins Zeug legen.“

„Die aktuellen Maßnahmen zeigen, dass wir die Probleme erkannt haben und sie gemeinsam anpacken“, sagt Marco Futterlieb, Betriebsratsvorsitzender des gemeinsamen Betriebes der Stadtwerke- Gruppe. „Runde Tische, aktuelle Stunden – bei uns kommen Arbeitgeber, Arbeitnehmervertreter sowie Kolleginnen und Kollegen regelmäßig zusammen, um an Lösungen zu arbeiten.“

Futterlieb bedauert, dass der hohe Krankenstand die tatsächliche Situation des Fahrpersonalstandes bei Mobiel etwas verwässert: „Es wird nicht nur um ­neues Personal geworben und kurzfristig welches eingestellt. In der Vergangenheit hat es eine Aufstockung um insgesamt etwa 100 Fahrerinnen und Fahrer gegeben.“ Auf die branchenbedingte Fluktuation und die damit verbundene temporäre personelle Unterdeckung habe das Unternehmen mit neuem Personal bereits reagiert. „Und wenn die ausgefallenen Kolleginnen und Kollegen schnell gesund werden und bleiben, ist Mobiel gut aufgestellt.“

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