Das öffentliche Leben in Bielefeld kehrt langsam zurück – ÖPNV wird wieder aufgenommen
Der Schnee bleibt ein Problem
Bielefeld (WB)
Der Schneefall hat aufgehört, das öffentliche Leben kehrt langsam in die Stadt zurück. Dennoch werden sich die Bielefelder noch eine Weile auf Einschränkungen einstellen müssen.
Der Umweltbetrieb will an diesem Mittwoch damit beginnen, einige Nebenstraßen vom Schnee zu räumen. Schwierigkeiten bereiten dem Fahrbahnwinterdienst dabei vor allem die Massen an Schnee und die auf der Straße geparkten Autos.
Da viele Gehwege, Parkbuchten und Einfahrten bereits von den Anwohnern freigeschaufelt wurden, behindern die dadurch entstandenen Schneeberge die Arbeit des Winterdienstes. Manche Straßen sind selbst für den Winterdienst deshalb nicht befahrbar. Zusätzlich sind einige Räumfahrzeuge durch den Extremeinsatz so beeinträchtigt, dass sie zurzeit ausfallen und zur Reparatur in die Werkstatt müssen. An einigen Stellen sind deshalb Subunternehmer für den Umweltbetrieb im Einsatz. Viele von denen sind allerdings bereits anderweitig im Einsatz und deshalb nur begrenzt verfügbar.
Die Neben- und Anwohnerstraßen in Bielefeld werden sukzessive nach einem Prioritätenplan geräumt. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis einschließlich Donnerstag dauern. Der Umweltbetrieb bittet darum, keine Anfragen zu einzelnen Straßen zu stellen. Sie können nicht abgearbeitet werden, Sonderwünsche werden nicht erfüllt. Medizinische und andere Notfälle müssen über den Notruf der Feuerwehr (112) gemeldet werden.
Der Umweltbetrieb bittet die Bürger, keine Schneemassen auf die Straße zu räumen. Bei der Räumung der Gehwege reicht ein kleiner Durchgang, eine freigehaltene Breite von 1,50 Metern ist wegen der Schneemassen kaum möglich und deshalb auch nicht nötig.
Auch am Dienstag standen Busse und Bahnen in Bielefeld noch still. Während die Stadtbahnen bis zum Wochenende nicht verkehren können, soll an diesem Mittwoch der Busverkehr zunächst mit der Linie Jahnplatz und Alter Bauhof im Heepen aufgenommen werden. Zwischen 4 und 23 Uhr werden fünf Fahrzeuge auf dem Streckenabschnitt unterwegs sein – dadurch ergibt sich ein 15-Minutentakt. Weitere Fahrten auf den Hauptstraßen – auch ein Schienenersatzverkehr für Stadtbahnlinien – sollen täglich dazukommen.
Kein Markt
Der Bielefelder Altstadtmarkt fällt an diesem Freitag aus. Ob die Markthändler schon am Samstag wieder ihre Stände aufbauen können, klärt sich in den kommenden Tagen. Dafür muss der Alte Markt zunächst soweit vom Schnee befreit werden, dass der Aufbau möglich ist und die Besucher gut in die Altstadt gelangen können.
Auch der heutige Ostmarkt fällt aus. Der Wochenmarkt Siegfriedplatz findet statt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass nicht alle Händlerinnen und Händler anwesend sein werden.
Aufgrund der Wetterlage bleiben die Stadtteilbibliotheken in dieser Woche geschlossen. In der Zentralbibliothek am Neumarkt wird der Abholservice weiterhin angeboten.
Brot-Not
Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse in Bielefeld konnten etliche Bäckereibetriebe ihre Filialen am Montag und Dienstag nicht beliefern. „Wir haben am Montagmorgen noch ausgeliefert, mussten dann aber abbrechen, weil wir unsere Mitarbeiter nicht gefährden wollten. Am Dienstag mussten wir 15 Filialen geschlossen halten“, berichtet Bäckermeister Bernhard Bürenkemper, der jedoch zuversichtlich ist, ab Mittwoch wieder sämtliche 47 Filialen öffnen zu können. So wie ihm ging es vielen seiner Kollegen. „Das war schon extrem. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir im schneereichen Winter 2010 solche Probleme hatten“, sagt Bürenkemper.
Die städtischen Schulen sind grundsätzlich wieder für Notbetreuung und Distanzlernen vor Ort geöffnet. Vorsichtshalber sollten sich Eltern und Schüler auf der Homepage ihrer Schule vergewissern, ob die Notbetreuung auch tatsächlich angeboten und Distanzlernen vor Ort ermöglicht wird. Ebenso sind die städtischen Kitas wieder geöffnet sein. Auch hier sollten die Eltern am Mittwochmorgen telefonisch nachhaken, ob alle Gruppen geöffnet sind.
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