Anthologie zum 13-jährigen Bestehen des Literaturmagazins Tentakel
Der Sound von OWL
Bielefeld (WB)
Jetzt schlägt‘s dreizehn! Zwar ist die 13 kein Jubiläum, dafür aber eine symbolträchtige Zahl, die in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung hat. Und somit nimmt die Redaktionsleitung des Literaturmagazins Tentakel das 13-jährige Bestehen zum Anlass, eine Anthologie mit Beiträgen aus sämtlichen Sparten und Jahrgängen herauszugeben.
Sie ist druckfrisch im Bielefelder Kunstsinn-Verlag erschienen und trägt den Namen „Der Sound von OWL“. Bereichert wird die Textsammlung durch Werke der Bildenden Kunst. „Lassen Sie sich ein auf den Sound von OWL, lesen Sie sich fest in den Geschichten, die von Menschen verfasst wurden, die Ihre Nachbarn sein könnten und staunen Sie über den Ideenreichtum und die künstlerische Klasse einer Region, die oft unterschätzt wird“, appelliert das Herausgeberteam rund um Tentakel-Gründer Matthias Bronisch an die Leser.
Die in der Anthologie versammelten Namen lesen sich wie das „Who is Who“ der ostwestfälischen Autoren- und Künstlerszene: Von der mit Preisen dekorierten Krimibuchautorin Mechtild Borrmann über den Dichter Hellmuth Opitz, die Journalistin Antje Doßmann, die Kulturpreisträgerin Sigrid Lichtenberger bis hin zu Bildenden Künstlern wie Peter August Böckstiegel, Theodor Rotermund, Karl Martin Holzhäuser, Woldemar Winkler, Gottfried Jäger, Andrea Köhn und Ursula Pulsfort – um nur ein paar Namen zu nennen. Sie stehen pars pro toto für zahlreiche weitere Künstler und Autoren, die das Buch zu einem stilistisch vielfältigen und thematisch weit gefächerten Lese- und Ausstellungskatalog machen.
Das Inhaltsverzeichnis gliedert sich in die Rubriken Prosa und Lyrik, Übersetzungen, Essays und Texte zur Musik. Sämtliche Beiträge zeugen von einer regen literarischen Szene und von einem hohen künstlerischen Niveau. Das Lesebuch vereint Ernstes und Heiteres, Nachdenkliches und Inspirierendes.
Die titelgebende Kurzgeschichte stammt von Ralf Burnicki und ist eine poetische Liebeserklärung an die Orte, Straßen, Geschäfte, das Wetter und die Menschen in OWL.
Synästhetische Nachklänge liefern die Bilder von Peter Flachmann, der drei Werke aus einem Bilderzyklus zeigt, die er zur Musik des „Wohltemperierten Klaviers“ von Johann Sebastian Bach gemalt hat.
Matthias Bronisch
In der Rubrik Texte zur Musik haben sich Schriftstellerinnen wie Barbara Daiber und Erica Natale von Musikstücken zu poetischen Ergüssen verleiten lassen. Die Stücke – etwa „Un petit rien“ (Das kleine Nichts) von Bernd Alois Zimmermann – können über einen QR-Code abgerufen und angehört werden.
Die treibende Kraft hinter dem Literaturmagazin Tentakel ist seit 13 Jahren Matthias Bronisch. Der hatte bereits 2004 zusammen mit weiteren Autoren beim Kulturamt für eine Anthologie mit Texten von Autoren aus der Region geworben. „Leider ist sie nicht zustande gekommen“, bedauert Bronisch, der schließlich 2008 immerhin eine Literaturzeitschrift realisierte, die seitdem dreimal im Jahr erscheint und die inzwischen 130 Abonnenten hat, Tendenz steigend. Bronisch und seine Mitstreiter arbeiten allesamt ehrenamtlich. „Mir war es von vorne herein wichtig, dass wir nicht nur die Literatur, sondern auch die Bildende Kunst abbilden konnten. Nun freue ich mich, dass wir seit einiger Zeit auch die Musik in Form von QR-Codes integrieren können“, sagt der 83-Jährige, der selbst literarisch und künstlerisch tätig ist.
Die Anthologie „Der Sound von OWL“, Tentakel-Lesebuch, Literatur und Kunst aus Ostwestfalen-Lippe, ist im Kunstsinn-Verlag erhältlich und kann unter E-Mail [email protected] oder Telefon 0521/1369200 bestellt werden.
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