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Bielefeld steht auf weltweitem Verkehrsindex auf Rang 333 von 416

Drei Tage und eine Stunde pro Jahr im Stau

Bielefeld (WB). Stau auf der Stapenhorststraße? Kein Durchkommen an der Kreuzung aus Engerscher, Talbrücken- und Westerfeldstraße? Alles dicht auf der Kreuzstraße? Im Vergleich zu anderen Großstädten haben Autofahrer in Bielefeld eigentlich keinen Grund zu klagen. Eigentlich.

Burgit Hörttrich

In Bielefeld staut sich der Verkehr: Doch in vielen anderen Städten der Welt ist es viel schlimmer. Foto: Thomas F. Starke

Der Tom-Tom-Verkehrsindex erfasst Staus weltweit: Bielefeld landet auf Rang 333 von insgesamt 416 Städten, deren Daten das Unternehmen für Navigationstechnik erfasst hat.

Belastung um ein Prozent gestiegen

Rang 333 – damit platziert sich Bielefeld zwischen Alicante in Spanien und Braga in Portugal. Die durchschnittliche Belastung liegt in Bielefeld bei 18 Prozent und das bedeutet: Jede Strecke über 30 Minuten Normal-Fahrzeit dauert 18 Prozent länger als würde man, sagen wir, am 26. Dezember 2018 unterwegs sein. Das war laut Tom-Tom der Tag im Jahr mit dem geringsten Verkehr (Belastung: drei Prozent). Am meisten los war am 21 Juni, einem Freitag, mit einer Belastung von 44 Prozent. Im Jahresdurchschnitt stieg die Belastung um ein Prozent.

Zu den Rush Hours morgens und abends an Wochentagen liegt die Belastung bei 31 bis 34 Prozent, geht allenfalls während der Sommerferien spürbar nach unten. Der Verkehrsindex hat berechnet, dass Bielefelder Pendler, die mindestens 30 Minuten auf dem Weg zur Arbeit und 30 Minuten wieder zurück nach Hause zu den Spitzenstunden unterwegs sind, wegen der hohen Belastung der Straßen pro Strecke zwischen neun und zehn Minuten mehr Zeit einkalkulieren müssen. Oder so viel Zeit sinnlos verbringen.

Der Index spricht von einem jährlichen Zeitverlust von drei Tagen und einer Stunde pro Jahr und rechnet dagegen, dass man in dieser Zeit zum Beispiel drei Pullover und zwölf Mützen stricken oder 1411 Mal „Imagine“ von John Lennon hören, 2208 Seiten eines anspruchsvollen Buches lesen oder 65 Folgen von „Games of Thrones“ gucken könnte.

Donnerstags ist am meisten los

Dringend gewarnt wird davor, donnerstags zwischen 16 und 17 Uhr mit dem Auto unterwegs zu sein: Das gilt als die stauträchtigste Zeit der Woche in Bielefeld. Vermeide man diese Stunde, gewinne man als Autofahrer pro Jahr zwei Stunden und 30 Minuten Zeit für andere Dinge.

Mit 73 Prozent Extra-Fahrzeit rangiert Bangalore in Indien an der Spitze des Tom-Tom-Rankings, gefolgt von Manila (71 Prozent) und Bogota (68 Prozent). Platz 416 nimmt die 100.000-Einwohner-Stadt Greensboro-High Point in North Carolina/USA ein mit nur neun Prozent Mehrzeitaufwand durch Verkehrsstaus. Die meisten Staus in Europa verzeichnet Athen, in Deutschland nimmt Hamburg den Platz der Stauhauptstadt ein (Rang 70, 34 Prozent Belastung).

Fünf Zählstellen in Bielefeld

Die Daten, die für das Ranking verwendet wurden, stammen, so das Unternehmen, von 600 Millionen Autofahrern weltweit, die mit einem Tom-Tom-Navi unterwegs sind; die Daten seien anonymisiert.

Über die Anzahl der Fahrten gibt das Ranking keine Auskunft, wohl aber die Zählstellen etwa des Landes NRW. Davon gibt es fünf in Bielefeld (A 2, zweimal A 33, B 66, Ostwestfalendamm). Die jedenfalls haben allein in diesem Monat (bis einschließlich 28. Januar) 2.039.267 Fahrten registriert.

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