Das Jahr 2020 in Bielefeld: Müll, Lärm und Randale an der Kunsthalle
Ein Park wird zur Problemzone
Bielefeld
Säckeweise Müll am Morgen und laute Partymusik in der Nacht, Pöbeleien und Körperverletzungen – der Kunsthallenpark in Bielefeld entwickelt sich im Corona-Sommer nicht nur zu einem beliebten Treffpunkt für junge Leute, sondern auch zu einer Problemzone.
In Ermangelung anderer Möglichkeiten - Diskotheken und Clubs haben geschlossen - versammeln sich allabendlich, besonders aber an den Wochenenden, zahlreiche hauptsächlich junge Menschen auf der Grünfläche vor Kunsthalle und Ratsgymnasium. Sie bringen Getränke mit, Speisen, und lassen ihren Müll vielfach zurück, wo sie gesessen haben: auf der Wiese, neben den Bänken. Und sie halten wenig von der Nachtruhe, sehr zum Leidwesen der Anwohner. Immer wieder gibt es Zwischenfälle, müssen Polizeibeamte anrücken, um die Grünanlage zu räumen oder Straftäter zu ermitteln. Auch einige der Kunstwerke werden in Mitleidenschaft gezogen.
Während es zu Beginn des Sommers noch leidlich friedlich bleibt, kommt es später immer wieder auch zu Schlägereien oder Sachbeschädigungen. Der Verwaltungsvorstand der Stadt bestehend aus Oberbürgermeister und den Dezernenten beschließt schließlich, einen Sicherheitsdienst einzusetzen, um der Lage Herr zu werden. An den Wochenenden sorgen ab 21 Uhr Sicherheitsbedienstete für Ruhe, die Situation beginnt sich zu entspannen. Die Kosten übernimmt die Stadt. Die Maßnahmen soll aber das friedliche Zusammenkommen der jungen Menschen im Park ausdrücklich nicht unterbinden.
Damit die Grünfläche vor der Kunsthalle, schließlich ein Aushängeschild der Stadt, ansehnlich bleibt, wird sie von Mitarbeitern der Kunsthalle morgens gereinigt.
Nicht alle Kommunalpolitiker halten die Maßnahmen für ausreichend, eine Videoüberwachung findet jedoch keine Mehrheit. Es wird aber beschlossen, dass die Verwaltung ein Maßnahmenpaket erarbeiten soll, „wie der Kunsthallenpark gegen Vandalismus, Verunreinigung und Gewalt gesichert werden kann.“
Zwar verschwindet das Problem mit Beginn des Herbstes, doch nicht nur die Politiker befürchten, dass im nächsten Sommer der Park erneut zur Problemzone wird.
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