Bundestagsabgeordnete als Unterbezirksvorsitzende mit 90 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt
Esdar schwört Bielefelder SPD auf Wahl ein
Bielefeld
Für Wiebke Esdar ist die Sache klar: Sie will den Bielefelder Wahlkreis bei der Bundestagswahl am 26. September wieder direkt gewinnen.
Das könnte ein enges Rennen werden, zumal SPD, Grüne und CDU zuletzt in Bielefeld fast gleichauf lagen. Eine Wahl aber hat Esdar bereits deutlich für sich entschieden: Am Freitag wurde die SPD-Politikerin erneut zur Unterbezirksvorsitzenden ihrer Partei gewählt. Esdar erhielt 131 von 143 abgegebenen Stimmen. Es gab neun Nein-Stimmen und drei Enthaltungen, was einer Zustimmung von 90 Prozent entspricht. Das Ergebnis versteht Esdar als Rückenwind für die anstehenden harten Wahlkampf-Wochen, in denen sie sich vor allem als Kümmererin präsentieren möchte, als eine, die das Gespräch mit den Bürgern suchen will und deren Sorgen ernst nimmt.
Das strikte Aus für den Verbrennungsmotor etwa, das die Grünen propagieren, kann die Sozialdemokratin so nicht mittragen. „Man kann nicht nur etwas verbieten, man muss erst einmal auch Alternativen anbieten“, sagt sie. Zum Beispiel den ÖPNV ausbauen, um Pendler zum Umsteigen zu bewegen. Esdar unterstützt auch S-Bahn-Pläne für OWL.
Gewählt wurden zu Beginn des zweitägigen SPD-Parteitages auch Esdars Stellvertreterinnen und Stellvertreter. Statt bisher vier gibt es künftig noch drei Vize-Posten. Wiedergewählt wurden Sozialdezernent Ingo Nürnberger und Ingo Stucke, früher Ratspolitiker, inzwischen Pfarrer in Brackwede. Neu hinzu kommt Greta Maurer, die von den Jusos für den Vize-Posten vorgeschlagen worden war. Doris Brinkmann und Regina Kopp-Herr traten nicht erneut an.
An diesem Samstag werden die Vorstandswahlen fortgesetzt, stehen die Antragsberatungen an. In der Kommunalpolitik setzt die SPD auf einen Ausbau des offenen Ganztags oder eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe auf dem Gelände der Rochdale-Kaserne.
Wiebke Esdar erinnerte in ihrer Rede an die Kommunalwahl 2020, bei der die SPD mit Pit Clausen wieder den OB stellen und jetzt eine rot-grün-rote Koalition anführt. Im Bund ist Esdar offen für neue Koalitionen. Nur eines muss geschafft werden: „Die CDU gehört in die Opposition.“ In der Groko habe die SPD viel geleistet, etwa die Grundrente durchgesetzt, die CDU dagegen oft zu viel verhindert.
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