Radfahrer brauchen keine Mund-Nase-Bedeckung, so lange sie fahren
Essen und Rauchen nur abseits der Maskenzone
Bielefeld (WB). Seit fünf Tagen gilt in Teilen der Innenstadt auch unter freiem Himmel Maskenpflicht, um die Corona-Pandemie einzudämmen und die Zahl der Menschen, die sich mit dem Virus infizieren, möglichst gering zu halten.
Und obwohl sich die meisten augenscheinlich an die Regeln halten, tauchen auch neue Fragen auf, die die Maskenpflicht betreffen. Wie etwa die, ob diese auch für Radfahrer gilt. „Wer legal Fahrrad fährt, der braucht keine Maske zu tragen“, erklärt Stadt-Sprecherin Margit Schulte Döinghaus. Mit legal meint sie dabei, dass in den Fußgängerzonen wie etwa in der Bahnhof- und der Niedernstraße lediglich ab 20 Uhr und bis 9 Uhr morgens mit dem Rad gefahren werden darf, tagsüber müssen Radler dort absteigen und schieben. „Und dann müssen sie natürlich ebenfalls eine Maske tragen“, so Schulte Döinghaus.
Maskenpflicht gilt für alle
Und was ist mit Fußgängern, die beim Schlendern durch die Innenstadt einen Kaffee genießen oder ein Brötchen essen wollen? Auch für sie gilt die Verpflichtung, eine Maske zu tragen. „Wer also etwas essen oder trinken möchte, der sollte dies abseits der Stellen tun, an denen viele Menschen unterwegs sind und sich dazu in Nebenstraße zurückziehen“, erläutert Margit Schulte Döinghaus.
Das selbe gilt für Raucher, die in Zeiten von meist rauchfreien Büros eine Zigarettenpause auf der Straße machen. Auch sie sollten sich dazu an etwas abseits gelegene Orte außerhalb der Maskenpflicht-Zonen zurückziehen.
Denn wenn die Phase, in der Ordnungsamt und Polizei es im Falle von Verstößen bei einer Ermahnung belassen, vorbei ist, wird das Bußgeld auch fällig, wenn in den ausgewiesenen Bereichen geraucht, gegessen und getrunken wird. Margit Schulte Döinghaus: „Dann müssen alle bezahlen, die an den Stellen, wo es vorgeschrieben ist, keine Maske tragen.“
Noch keine Zahlen über Verstöße
Genaue Zahlen darüber, wie viele Verstöße die Streifen des Ordnungsamts und der Stadtwache bei ihren Kontrollen schon festgestellt haben, gibt es bislang nicht. Denn bislang werden Masken-Muffel ermahnt, aber noch keine Bußgelder kassiert, sagt Margit Schulte Döinghaus.
Die Schilder, die in den fraglichen Bereichen wie etwa in den Fußgängerzonen der Innenstadt, aber auch entlang der Hauptstraße in Brackwede und im Bereich des Ladenzentrums in Sennestadt darauf hinweisen, dass hier eine Mund-Nase-Bedeckung getragen werden muss, seien derzeit in Arbeit. Vermutlich am Montag wolle die Stadt diese vorstellen und dann im Laufe der kommende Woche anbringen.
In den Bielefelder Krankenhäusern befinden sich aktuell 25 Covid-19-Patienten, sieben davon liegen auf der Intensivstation und fünf werden auch beatmet.
71 Neuinfektionen
Wie berichtet, gibt es 71 Neuinfektionen nach bestätigten Labortests (Stand Freitag, 10 Uhr). Das ist der höchste Tageswert seit Pandemie-Beginn. Die Zahlen von Samstag und Sonntag lesen Sie jeweils morgens unter www.westfalen-blatt.de.
Seit Pandemie-Beginn ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Bielefelder auf 1.449 gestiegen. Aktuell infektiös nach bestätigten Laboruntersuchungen sind 392 Menschen.
Die Zahl der Reiserückkehrer, die positiv getestet worden sind, steigt um zwei auf 155. Diese Zahl wird seit dem 17. Juli erhoben.
In Quarantäne befinden sich 1.481 Menschen, das sind 113 mehr als am Vortag.
Die Neuinfektionsrate in den vergangenen Tagen steigt auf 73,9 pro 100.000 Einwohner, das entspricht 247 Neuinfizierten.
In einer Tanzschule soll ein infizierter Gast an einer Veranstaltung teilgenommen haben. Der Fall ist dem Gesundheitsamt telefonisch mitgeteilt worden. Aber offiziell bekannt ist der Betroffene der Stadt nicht. Somit gibt es bislang auch keine Nachverfolgung.
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