Klimabewegung erwartet tausende Teilnehmer am 13. Februar in Bielefeld
„Fridays for Future“-Demo bei Wirtschaftskonferenz
Bielefeld (WB). Wenn Bielefeld am 13. Februar bei der Start-up-Konferenz „Hinterland of things“ zum Treffpunkt für 1300 Unternehmer, Entscheider und Firmengründer wird, will die Bewegung „ Fridays for Future “ mehr Verantwortung der Wirtschaft für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einfordern. Sie plant – aus diesem Anlass ausnahmsweise an einem Donnerstag – einen Zentralstreik und erwartet 5000 Teilnehmer aus ganz NRW. Da darunter viele Schüler seien, werde mit Schulleitungen über Befreiungen vom Unterricht gesprochen.
Ziel: Verantwortung vor Augen führen
„Unsere Demo richtet sich nicht gegen die Konferenz. Wir wollen vielmehr die Gelegenheit nutzen, dass eine Vielzahl an einflussreichen Wirtschaftsvertretern aus ganz Deutschland versammelt ist, um ihnen ihre Verantwortung für Nachhaltigkeit vor Augen zu führen“, sagt David Nalimov, Sprecher der Bielefelder Ortsgruppe von „Fridays for future “ (FFF). Mit der Gründerschmiede Founders Foundation, die Ausrichter der Konferenz ist, sei man im Dialog.
Start um 11.30 Uhr: Sternmärsche zum Lokschuppen
„Es geht darum, ein Zeichen von den Unternehmen zu bekommen. Sie müssen ihre Bereitschaft signalisieren, sich und ihr Handeln zu ändern.“ Dabei setze die Bewegung bewusst auf konstruktiven Austausch statt auf Konfrontation. „Wir wollen nicht immer nur dagegen sein. Denn dann bewegt sich wenig“, betont der Gymnasiast. „Den Worten der Unternehmen müssen aber endlich Taten folgen. Firmen wie Oetker oder Miele könnten sich etwa der Klimaschutz-Initiative ‚Leaders for climate action‘ verpflichten.“ Diese ist im Sommer 2019 von 100 deutschen Digitalunternehmern gestartet worden und werde bei der Kundgebung vorgestellt.
Um möglichst viele Teilnehmer zu mobilisieren, weisen in allen NRW-Großstädten Plakate und Flyer auf die Demo hin. Sie startet um 11.30 Uhr auf dem Jahnplatz sowie mit Sternmärschen von mehreren Bielefelder Schulen und dem Hauptbahnhof. Gemeinsam geht es zum Lokschuppen, dem Veranstaltungsort der Wirtschaftskonferenz. Dort ist ein dreistündiges Bühnenprogramm mit Musik und Informationen zur Klima-Lage geplant. Es wird mit Auswirkungen auf den Verkehr gerechnet.
Einige Demo-Teilnehmer bei der Konferenz
Mit einigen Teilnehmern werde „Fridays for Future“ auch direkt bei der Konferenz vertreten sein, sagt Nalimov. Die „Hinterland of things“ steht bei ihrer dritten Auflage unter dem Titel „Verantwortung“, der ganzheitlich zu verstehen sei, sagt Sebastian Borek, Geschäftsführer der ausrichtenden Founders Foundation. Die von der Gütersloher Bertelsmann-Stiftung finanzierte gemeinnützige Gesellschaft hat Nalimov und seine Mitstreitern eingeladen, ein Statement auf der Bühne oder für das Auftaktvideo der Konferenz abzugeben.
Ziel der „Hinterland“ ist vor allem, Gründer mit Investoren sowie dem führenden Mittelstand in OWL zu vernetzen. Zudem sollen gesellschaftliche Themen wie der Klimaschutz mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft diskutiert werden. Viele Gründer hätten heute auch den Anspruch, die Welt um sich herum in ökologischer oder sozialer Hinsicht zu verbessern, sagt Borek. Der Klimawandel sei eine große Aufgabe, aber auch die Chance Technologien sinnvoll einzusetzen.
Konferenz klimaneutral
„Der Klimawandel kann und wird eine Brücke zwischen den Generationen schlagen, wenn wir gemeinsam, optimistisch und pragmatisch am Wandel, an der Zukunft arbeiten und uns nicht nur anklagen“, sagt Borek. „Familienunternehmer haben schon immer verantwortungsvoll gehandelt, sie werden dies auch in Zeiten des Klimawandels tun.“ Die Founders Foundation, die „Hinterland“ und die Region hätten die Chance voranzugehen, eine Vorbildfunktion einzunehmen.
Die Konferenz selbst sei klimaneutral. „Wir verzichten auf Plastik, setzen Secondhand-Möbel ein, bieten regionale sowie saisonale Speisen an und rufen zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel auf“, sagt Founders-Sprecher Jannis Johannmeier. Die Reisedaten der Teilnehmer würden erhoben, um CO
-Emissionen über „ClimatePartner“ durch das Pflanzen von Bäumen in Peru auszugleichen.
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