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Mehr Ruhetage wegen Personalmangels

Immer weniger Restaurants in Bielefeld haben täglich geöffnet 

Bielefeld

Die einen haben montags zu, manch andere am Sonntag. Oder sogar an zwei Tagen in der Woche. Wer in ein Restaurant einkehren möchte, steht nicht selten vor verschlossener Tür.  Auffällig ist: Immer mehr Gastronomie-Betriebe in Bielefeld öffnen längst nicht mehr an jedem Tag. Woran liegt das?

Von Jasmin Luckenwald

Das Restaurant an der Sparrenburg in Bielefeld hat inzwischen gleich an zwei Tagen in der Woche geschlossen. Immer mehr Restaurants öffnen nicht mehr täglich, weil ihnen das Personal fehlt. Foto: Bernhard Pierel

„Es wird immer schwieriger, kompetentes Personal zu finden. Viele junge Bewerber wollen nur für ein paar Monate bleiben“, sagt eine Mitarbeiterin des Restaurants „meiwei“ in der Münzstraße. Hier gibt es pan-asiatisches Essen, also nicht nur chinesische Kost.

Jeweils montags ist Ruhetag. Grund:  Die Mitarbeiter müssen sich erholen. Es geht aber auch darum, Energie- und Personalkosten zu sparen. 

 „Die meisten Restaurants haben montags einen Ruhetag, so wie wir“, berichtet die Mitarbeiterin, die namentlich nicht erwähnt werden möchte.

Personalmangel belastet die Branche

Gaststätten wie das „Peppers“ am Rathaus und „Klötzer’s Restaurant“ in der Altstadt haben ebenfalls montags geschlossen. Den Mittagstisch im „Klötzer’s" gibt es wegen Personalmangels unter der Woche gar nicht mehr. Die Hoffnung besteht aber, dass er bald wieder angeboten werden kann, sagt Olaf Klötzer.

Im „meiwei“ gab es nicht immer einen Ruhetag. Erst zu Beginn der Pandemie 2020 wurde er eingeführt. „Vor Corona hatten wir noch mehr Personal mit mehr Energie“, erzählt die Angestellte. „Unsere Mitarbeiter werden immer älter und brauchen mehr Pausen“, ergänzt sie. Doch die Kunden zeigten in der Regel dafür Verständnis.

Ruhetage seit Corona-Pandemie

Überraschender ist aber, dass manche Restaurants selbst am Sonntag nicht öffnen. Und das, obwohl das Wochenende und insbesondere der Sonntag ein Tag ist, an dem die Menschen gerne ausgehen.  Gerade, weil das wieder ohne Zwänge möglich ist.

„Sonntags haben wir den geringsten Umsatz“, sagt ein Mitarbeiter des Restaurants „3ECK“ in der Altstadt. Auch das dortige Personal hat einen freien Tag in der Woche. Grund sei nicht, dass es zu wenig Mitarbeiter gibt. Die Personalkosten spielten keine Rolle. Genau wie im „meiwei“ wurde im „3ECK“ der Ruhetag während der Corona-Pandemie eingeführt.

„Die Menschen gehen nicht mehr so oft raus wie vor der Pandemie, aber langsam wird es wieder mehr“, erklärt der Mitarbeiter. Allerdings ist der Ruhetag im „3ECK“ saisonal. „Falls im Sommer wieder mehr los ist, würden wir auch wieder jeden Tag öffnen. So wie vergangenen Sommer“, erklärt er. 

Montag, Dienstag und Sonntag die geringsten Umsätze

Betriebe, die an mehr als einen Tag ungeöffnet bleiben, sind das Medivino in der Altstadt, das Sparrenburg Restaurant und die Kneipe Plan B. Dabei sind es immer die umsatzschwächsten Tage Montag, Dienstag und Sonntag, an denen geschlossen bleibt.

Dagegen hat das „Mellow Gold“ in der Karl-Eilers-Straße sieben Tage die Woche geöffnet. Inhaber Mensudin Demirovic habe zu Corona überlegt, einen Ruhetag einzuführen. Doch auch während der Pandemie hatte er viele Gäste.

Und: kleinerer Laden, weniger Ausgaben. Jetzt ist der Umsatz sogar größer als vor Covid-19. „Die Gäste kommen zu uns, weil die anderen Restaurants geschlossen haben“, sagt der Chef.

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