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Bielefelder Musikerin Oona Kastner mit neuem Solo-Album

Gegenentwürfe zu den Originalen

Bielefeld (WB/St). Nachdem sie es mit den Veröffentlichungen „oct. 18, 2:09 a. m.” zusammen mit dem Celisten Willem Schulz und „Songs from a darkness“ zusammen mit Dirk Raulf als Formation „d.o.o.r.“ zunächst auf die Shortlist des Preises der Deutschen Schallplattenkritik geschafft hatte (und den Preis mit „d.o.o.r.“ dann auch erhielt), hat die Bielefelder Musikerin Oona Kastner ihr zweites Solo-Album veröffentlicht. Es ist schlicht „Oona“ betitelt und wurde, wie schon das Debut-Album aus dem Jahre 2018, live während ihrer „Laboratoriumskonzerte“ in Bielefeld aufgenommen.

Oona Kastner hat ihr zweites Solo-Album veröffentlicht.

Auf dem neuen Album interpretiert Kastner auf der ihr eigenen Weise mit Stimme und elektronischen Instrumenten Stücke von Nick Cave, der US-Band „Nine Inch Nails“ und der 1997 verstorbenen amerikanischen Sängerin und Songautorin Laura Nyro. Damit setzt die Bielefelderin ihre musikalischen Widmungen an Künstler fort, von denen sie beeinflusst wurde. „

„Meine Versionen sind eher Gegenentwürfe zu den betreffenden Songs. Die meisten Hörer haben eine Verbindung zu diesen Liedern, weil sie bestimmte Worte oder Melodiefragmente erkennen. Aber dadurch, dass ich diese Vorgaben auf ganz andere Weise beantworte, entstehen daraus für mich Hörstücke, bei denen sich ein Raum zwischen dem Original und dem, was ich tue, bildet,“ erklärt Oona Kastner und ergänzt: „Ich liebe die Gedanken und die Poesie in diesen Songs so sehr, dass ich mich frage, warum das so mainstreammäßig verhandelt werden muss.“

Die Mittel, mit denen Oona Kastner ihren „Helden“ und „Heldinnen antwortet, sind Stimme, Piano (zum Teil präpariert), Keyboards und Elektronik. Das Album ist erneut beim Kölner Label „Poise“ erschienen.

Für das neue Jahr hat sich die Musikerin einiges vorgenommen. Neben einem geplanten Album mit „The Dorf“ und Phill Niblock will Oona Kastner ein eigenes Projekt vorstellen, das sich der Lyrik von Annette von Droste-Hülshoff und Anne Sexton widmet, und bereitet mit „d.o.o.r“ eine 48-stündige Klang-Performance mit je sechs Musikern und Musikerinnen für das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt vor.

Oona Kastner ist im Emsland geboren und hat an der Folkwang-Musikhochschule in Essen Klavier und Oboe studiert. Seit 1989 lebt und arbeitet sie in Bielefeld, arbeitet seitdem sowohl solo als auch mit verschiedenen Musikern zusammen.

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