Bankhaus Lampe beendet das letzte Geschäftsjahr unter der Oetker-Gruppe
Gewinn leicht rückläufig
Bielefeld (WB). Die von Dr. Oetker vor rund zwei Monaten verkaufte Hausbank Bankhaus Lampe (585 Mitarbeiter) hat 2019 nach eigenen Angaben ein „solides Geschäftsjahr“ erlebt. Der Konzerngewinn fiel leicht von 14,9 im Vorjahr auf 13,9 Millionen Euro, wie die Privatbank am Montag mitteilte. Die Bilanzsumme kletterte von 2,9 auf 3,3 Milliarden Euro, das verwaltete Vermögen von 19,1 auf 20,3 Milliarden Euro.
„Mit der anhaltenden Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank war auch das Geschäftsjahr 2019 alles andere als einfach“, kommentierte Klemens Breuer, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Bankhaus Lampe KG, das Ergebnis. „Dank unseres vor zwei Jahren angestoßenen Strategieprozesses haben wir aber unsere Position in Schlüsselmärkten ausbauen können. Vor allem bei vermögenden mittelständischen Kunden haben wir unsere starke Marktstellung gefestigt“, sagte er.
Das Jahr 2019 sei zudem geprägt gewesen vom Verkaufsprozess der Bank. Nach monatelangen Verhandlungen mit mehreren Interessenten fiel im März 2020 die Entscheidung für die Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser, die wiederum seit 2016 zu dem chinesischen Mischkonzern Fosun gehört. Zum Kaufpreis machte Oetker bisher keine Angaben. Marktbeobachter gehen aber von 200 bis 300 Millionen Euro aus.
Mit der Fusion von Lampebank und Hauck & Aufhäuser entsteht eine Privatbank mit rund 1.400 Mitarbeitern, einem verwalteten Vermögen von rund 35 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von rund zehn Milliarden Euro. Noch aber unterliegt der Zusammenschluss der Zustimmung der Aufsichtsbehörden. „Derzeit jedoch stehen wir – wie die gesamte Kreditwirtschaft – vor der großen Herausforderung, die Corona-Krise zu meistern“, sagte Lampebank-Chef Breuer weiter.
2019 sei die unabhängige Privatbank in ihrem Kerngeschäft mit vermögenden Privatanlegern und mittelständischen Firmenkunden gewachsen. Dabei erhöhte sich der stark vom Wertpapiergeschäft geprägte Provisionsüberschuss um fast fünf Millionen Euro von 78,1 auf 82,8 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss sei mit 37,4 Millionen Euro (Vorjahr 37,5) stabil geblieben – begünstigt durch das robuste Geschäft mit Bauzwischenfinanzierungen. Dank großer Kostendisziplin sei es zudem gelungen, den Verwaltungsaufwand gegenüber dem Vorjahr von 146 auf 139 Millionen Euro zu senken, so dass die Gruppe trotz des schwierigen Marktumfelds einen Konzerngewinn von 13,9 Millionen Euro erwirtschafteten konnte.
Dank ihrer konservativen Ausrichtung sei die Bank gut kapitalisiert in das Geschäftsjahr 2020 gegangen. Bilanzsumme und Bilanzgewinn seien mit einem Eigenkapital von 330 (2018: 316) Millionen Euro unterlegt. Mit einem Anteil von 78 (71) Prozent der Bilanzsumme seien die Kundeneinlagen die wichtigste Refinanzierungsquelle des Instituts. Die Zahl der Mitarbeiter ist weiter gesunken – von 612 Mitarbeitern Ende 2018 auf 585 Mitarbeiter Ende 2019.
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