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Einsatz im Hochsicherheitstrakt der JVA Bielefeld-Brackwede

Häftling legt Feuer in Zelle

Bielefeld (WB/cm/MiS). Ein Häftling (29) im Hochsicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede hat in seiner Zelle vorsätzlich Feuer gelegt. Er zog sich nach ersten Erkenntnissen eine schwere Rauchgasvergiftung zu und musste notärztlich versorgt werden.

Die JVA in Bielefeld-Brackwede. Foto: Christian Müller

Gegen 19.40 Uhr bemerkten Justizvollzugsbeamte, dass schwarzer Rauch aus dem Haftraum austrat. Weil es sich um einen besonders gewalttätigen Häftling handelt, musste auch die Brandbekämpfung unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen stattfinden. Hinter der Zellentür befindet sich ein weiteres Gitter, das deshalb zunächst nicht geöffnet wurde. Stattdessen löschten die Feuerwehrleute mit einem C-Rohr das Feuer durch das geschlossene Gitter.

Erst dann holte ein Einsatztrupp unter besonderer Beachtung der Eigensicherung den verletzten Häftling aus seiner Zelle. Anschließend wurde der Mann sofort notärztlich behandelt und in ein Krankenhaus verlegt. Aus Sicherheitsgründen wurden keine weiteren Angaben zum genauen Verbleib des 29-Jährigen gemacht.

Nach Aussage von Uwe Nelle-Cornelsen, Leiter der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede, hatte der gefährliche Straftäter bereits mehrfach angekündigt, eine »gezielte Aktion« durchzuführen. Weil er Raucher ist, durfte er in der Zelle ein Feuerzeug bei sich führen. Dies sei auch bei anderen Gefangenen erlaubt, so der Anstaltsleiter. Das Feuer hatte der Häftling offenbar im Bereich seiens Bettes gelegt. Die Zellen im Hochsicherheitstrakt sind besonders sparsam möbliert. Durch das Feuer wurde aber auch der Rest der Einrichtung beschädigt.

Nach JVA-Angaben sitzt der Mann unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Geiselnahme eine Haftstrafe bis 2032 ab.

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