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Baudezernent ist nach zahlreichen Gesprächen „vorsichtig optimistisch“

Hoffnung für Karstadt in Bielefeld

Bielefeld (WB/st/in). Es besteht wieder Hoffnung, dass der Essener Handelskonzern Karstadt Galeria Kaufhof sein großes Warenhaus in Bielefeld nun doch nicht schließen wird. „Die Initiative der Ministerin Ina Scharrenbach ist ein positives Signal für die betroffenen Städte“, sagte Gregor Moss am Donnerstag.

Die Karstadt-Filiale in Bielefeld könnte doch erhalten bleiben. Die Stadt ist nach zahlreichen Gesprächen „vorsichtig optimistisch“. Foto: Bernhard Pierel

Der Baudezernent der Stadt Bielefeld war zuvor zusammen mit Vertretern anderer Kommunen zu einem Termin bei der NRW-Kommunalministerin in Düsseldorf. Thema: die Situation der nordrhein-westfälischen Filialen der angeschlagenen Kaufhaus-Kette Galeria-Karstadt-Kaufhof. Mindestes für eine Fortführung der Bielefelder Filiale ist nun Moss „vorsichtig optimistisch“.

Vordringlichstes Ziel der Stadt Bielefeld sei es weiterhin, den bestehenden Karstadt-Standort in der Bahnhofstraße zu erhalten. Dazu habe die Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche mit den betroffenen Parteien geführt, unter anderem mit dem Eigentümer des Gebäudes, das seinen Standort in der Bahnhofstraße nicht weit vom Bielefelder Jahnplatz hat, also mit der Immobiliengesellschaft Aachener Grund.

Die Verhandlungen seien sehr gut verlaufen, sagte Moss am Donnerstag. „Hier kann man sich nur bei allen Beteiligten dafür bedanken, dass diese Gespräche mit der nötigen Offenheit und Bereitschaft, aufeinander zugehen zu wollen, geführt wurden. Ohne das Ergebnis der Verhandlungen vorwegnehmen zu wollen, ist die Stadt Bielefeld vorsichtig optimistisch, dass der Standort für die Zukunft erhalten bleiben kann.“

Karstadt nur an drei Standorten in Ostwestfalen-Lippe

Nach der ursprünglichen Planung wollte der im Schutzschirmverfahren um seine Zukunft ringende Kaufhaus-Konzern Karstadt Galeria Kaufhof 62 seiner bundesweit aktuell noch 172 Warenhäuser sowie 20 der 30 Karstadt Sport-Häuser schließen. Betroffen waren mit Bielefeld und Gütersloh auch zwei der drei Standorte in Ostwestfalen-Lippe. Einzig Paderborn sollte in der Region laut Insolvenzplan erhalten bleiben.

Hoffnung für weitere 150 Karstadt-Beschäftigte

Nach Gesprächen mit Vermietern und Kommunen hat sich der Konzern später dann doch schon bereit erklärt, sechs zur Schließung anstehende Karstadt-Warenhäuser in Chemnitz, Dortmund, Goslar, Leverkusen, Nürnberg-Lorenzkirche und Potsdam doch zu erhalten. Damit stieg die Hoffnung für die dortigen 750 Beschäftigte, ihren Arbeitsplatz zu erhalten. In Bielefeld sind es nun etwa 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Aussicht haben, weiter arbeiten zu können. Nach den ursprünglichen Plänen hätten mehr als 6000 der insgesamt 28.000 Angestellten des Konzerns ihre Jobs verloren. Auch anderswo wird noch verhandelt, zum Beispiel in Bremerhaven.

Karstadt ist seit 64 Jahren in Bielefeld. Der Warenhauskonzern hat das mehrstöckige Gebäude in der Bielefelder City, das eine Verkaufsfläche von 30.920 Quadratmetern hat, eigentlich bis Ende Juni 2026 gemietet. Durch das Schutzschirmverfahren besitzt der Warenhauskonzern jedoch ein vorzeitiges Kündigungsrecht. In dieser Situation konnte er nun offenbar einen Nachlass bei der Miete erreichen.

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