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Schon ab dieser Woche gibt‘s die Corona-Spritze für etliche Beschäftigte – ASB vergibt die Termine

Impftermin für weitere Berufsgruppen

Bielefeld (WB)

Trotz der zwischenzeitlich angestiegenen Inzidenzzahlen ist Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger mit Blick auf die Tendenz zufrieden: Der Wert von rund 40 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen “ist ein guter Wert“ – auch um angesichts der Öffnungen von Kitas und Schulen „nicht unruhig“ zu werden.

Peter Bollig

Von dieser Woche an werden im Bielefelder Impfzentrum weitere Berufsgruppen gegen Covid-19 geimpft. Die Terminvergabe erfolgt übers Internet. Foto: Thomas F. Starke

Rund 17.000 Bielefelder Kinder und Jugendliche aus Grundschulen und Abschlussjahrgängen besuchen seit Montag wieder die Schule, zudem ist die Beschränkung auf eine Notbetreuung in den Kindergärten aufgehoben. Nachdem in den Wochen des Lockdowns etwa 40 Prozent der Kinder die Kita besuchten, waren es am Montag bereits wieder 75 Prozent, zogen der Krisenstabsleiter und sein Stellvertreter Dr. Udo Witthaus Bilanz.

Falls es dort zu Corona-Fällen mit mutierten Viren komme, werde es weitreichende Quarantänen und Testangebote geben. Witthaus und Nürnberger ermunterten Erzieher und Lehrer, vom Angebot, sich zweimal wöchentlich testen zu lassen, Gebrauch zu machen. Von einem „kalkulierbaren Risiko“ sprach Schuldezernent Udo Witthaus. Es sei eben wichtig, dass die Lehrer wieder näher an ihre Schüler herankommen.

Lehrer-Impfung ab März

Mit Blick auf diese Öffnung halten sie die Ankündigung für besonders wichtig, dass bald auch die Beschäftigten aus Grundschulen und Kindergärten gegen Covid-19 geimpft werden dürfen. Noch ist das nicht per Erlass geregelt, Ingo Nürnberger geht aber davon aus, dass sich schon im März die Ersten aus dieser Gruppe die Spritze verabreichen lassen können. Auf 4000 Erzieher und noch einmal so viele Lehrer schätzt der Krisenstabsleiter diese Gruppe.

Weitere Berechtigte

Schon ab dieser Woche können sich Mitarbeiter aus weiteren Berufsgruppen impfen lassen, die jetzt per Erlass benannt wurden. Dabei geht es um Beschäftigte, die nah an besonders anfälligen Menschen arbeiten: Ärzte und Fachpersonal aus onkologischen und Dialysepraxen etwa, Richter und Rechtspfleger in Betreuungsangelegenheiten, Personal in Sanitätshäusern, Fußpfleger, Seelsorger, Zahnärzte oder Friseure, die auch in Pflegeeinrichtungen arbeiten.

Auf „wenige tausend“ schätzt Nürnberger die Mitarbeiter aus diesen Bereichen, die jetzt per Brief kontaktiert werden. Für sie ist ein neues Anmeldeverfahren zur Impfung organisiert worden: Ausschließlich über den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) unter www.asb-owl.de/impfzentrum können sie Termine vereinbaren. Dort können sich auch Personen melden, die zu den impfberechtigten Berufsgruppen gehören, aber keinen Brief erhalten haben. Per Selbsterklärung soll sichergestellt werden, dass sich nur Menschen impfen lassen, die tatsächlich nah an vulnerablen Personen arbeiten.

„Es geht nur langsam voran“, sagte Nürnberger, aber im April werde man sehen, dass viele Bereiche weitestgehende abgearbeitet seien – auch aufgrund der größeren Mengen an Impfstoff, die geliefert werde: Die Impfungen in Altenheimen und Krankenhäusern, ebenso die der Menschen ab 80 Jahren und einige der berechtigten Berufsgruppen.

Nebenwirkungen

Bei den seit Anfang Februar ebenfalls berechtigten Mitarbeitern von Rettungsdiensten und ambulanten Pflegediensten geht die Impfung unterdessen weniger schnell als erhofft. Die Sorge vor Nebenwirkungen beim Impfstoff von Astrazeneca spielt dabei eine Rolle, dass Impftermine nicht wahrgenommen werden. Einsatzleitungen wollten nicht riskieren, dass ganze Arbeitsschichten nach der Impfung ausfallen, vermutet Nürnberger, der nicht sagen will, in welchem Umfang Termine abgesagt werden. Es seien „wenige“. Im Impfzentrum werde dann versucht, andere Berechtigte kurzfristig vorzuziehen.

Dezentrale Impfung

Für das zweite Quartal rechnet Ingo Nürnberger damit, dass dezentral, also auch außerhalb des Impfzentrums geimpft werden kann. Das könnten die rund 400 niedergelassenen Ärzte übernehmen. Weitere Impfzentren brauche es dann nicht, um bei zunehmend verfügbarem Vakzin flächendecken impfen zu können.

Der Krisenstabsleiter bedauert, dass die geplanten kostenlosen Selbsttests nun später kommen. Er habe den Eindruck, dass es in Bielefeld Interessenten gebe, die den anbieten wollten.

Herausforderung Sport

Als Herausforderung sieht der Krisenstab die Änderungen der Coronaschutzverordnung, die Sport auf Sportanlagen im Freien allein oder zu zweit erlaubt. Das Ordnungsamt werde das kontrollieren. Zudem würden jetzt Schilder an den Anlagen aufgestellt, die genau erklärten, was dort erlaubtsei.

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