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Die Stadt Bielefeld setzt bei Raum-Engpässen an Schulen auf Modulbauten

In der Holzklasse

Bielefeld (WB). An zehn Bielefelder Schulen ist die Raumnot so groß, dass dort kurzfristig Container aufgestellt werden müssen. Als besonders geeignet haben sich dabei Modulbauten in Holzbauweise erwiesen.

Michael Schläger

Seit dem Sommer wird der Holzmodulbau an der Bosseschule als Klassenraum genutzt. Foto: Bernhard Pierel

Gutes Raumklima

Im Flugzeug ist die „Holzklasse“, die Economy, die günstigste Buchungsklasse. Kinder, die in „Holzklassen“ unterrichtet werden, können sich dagegen glücklich schätzen. Das Raumklima ist besser als in herkömmlichen Schulcontainern. Im Sommer heizen sich die Räume nicht so schnell auf.

Das Amt für Schule hat eine Liste vorgelegt, welche Schulen aktuell welche Containerwünsche haben. Darüber hinaus wird ermittelt, wie groß der Erweiterungsbedarf an allen Bielefelder Grundschulen aktuell ist. Die Ergebnisse sollen im April vorliegen und in die Schulentwicklungsplanung eingehen.

Wo „Holzklassen“ entstehen werden

Ganz vorn auf der Container-Liste stehen die Sekundarschule Königsbrügge und die auslaufende Kuhlo-Realschule, die sich bisher eine Schulgebäude teilen. Dort sollen zum neuen Schuljahr vier Unterrichtsräume in Modulbauweise errichtet werden. Der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB) ist bereits damit betraut worden.

Ein Jahr später sollen weitere vier Raummodule hinzukommen: zwei weitere Unterrichts- und zwei Büroräume. Unter besonderer Raumnot leidet auch – wie berichtet – die Queller Schule. Dort soll es als Mensa-Erweiterung ebenfalls einen Modulbau geben. In diesem Fall ist der ISB ebenfalls bereits beauftragt.

Weitere Mudule werden 2021 aufgestellt

Anfang 2021 sollen auch die Grundschule Babenhausen und die benachbarte Leineweberschule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache, von den Fertigbauten profitieren. Vier Module werden dort benötigt, vor allem für den offenen Ganztag (OGS). Ein Gruppenraum ist erforderlich, daneben ein Büro und ein Teamraum. Die Fröbelschule soll für ihre OGS ebenfalls zwei Module erhalten, die auch dort als Gruppenraum benötigt werden. Realisierungszeitpunkt: auch 2021.

An der Grundschule Ummeln, der Wellbachschule, der Stieghorstschule und der Grundschule Brake benötigt ebenfalls der offene Ganztag mehr Platz. Hier laufe aktuell die Bedarfsprüfung, heißt es dazu aus dem Amt für Schule.

Der Aufbau dauert nur einen Tag

Noch im ersten Halbjahr dieses Jahres soll die Buschkampschule einen neuen Unterrichtsraum in Modulbauweise erhalten. Mit der Umsetzung des Vorhabens sei bereits begonnen worden.

Im August hatte die Bosseschule einen zusätzlichen Klassenraum in Holzbauweise bekommen. »Für uns ein Prototyp«, hatte Reinhold Peter, Technischer Betriebsleiter des ISB, damals erklärt. Er könne sich gut vorstellen, dass solche Container von der Stadt häufiger genutzt würden, um kurzfristige Raumnöte an Schulen zu lindern.

Durch die im Werk vorgefertigten Module ist die Aufbauzeit gering. Innerhalb eines Tages kann an Ort und Stelle schon alles erledigt sein. Der Modulbau an der Bosseschule hat eine Front aus Lärchenholz. Auf 56 Quadratmetern hat eine Klasse ausreichend Platz. Eine Fußbodenheizung sorgt für genug Wärme in der kalten Jahreszeit. Die Gesamtkosten: 150.000 Euro.

56 Quadratmeter groß ist der Container-Klassenraum, der mit einer Fußbodenheizung ausgestattet ist. Foto: Thomas F. Starke
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