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Jugend forscht-Wettbewerb wird in diesem Jahr online ausgetragen

Junge Forscher lassen sich nicht bremsen

Bielefeld

Schule, Hausaufgaben, Hobbys und zusätzlich noch die Vorbereitung für den Jugend forscht/Schüler experimentieren-Wettbewerb: Was schon in anderen Jahren eine große Herausforderung für die teilnehmenden Schüler ist, gestaltet sich in der Corona-Pandemie noch einmal schwieriger. Dennoch haben sich insgesamt zwölf Bielefelder Schülerinnen und Schüler mit acht Projekten angemeldet.

Ulrike Ellerbrock

Wie ordnen sich bunte Magnetkugeln auf einer Foto: privat

Am kommenden Samstag, 20. Februar, findet der Regionalwettbewerb statt, allerdings nicht wie sonst in der Sparkasse Herford, sondern virtuell im Internet (siehe Kasten). Hier stellen wir die Projekte vor.

Die Themen ihrer Forschung haben oft einen Bezug zu aktuellen Ereignissen oder Diskussionen. So hat sich Nico Scharenberg (Jahrgangsstufe EF) vom Gymnasium Heepen sich gefragt, ob das Tragen von Alltagsmasken, wie es nach den Sommerferien im vergangenen Jahr plötzlich Pflicht wurde, Auswirkungen auf die Sauerstoffsättigung im Blut hat. Dazu musste er zunächst ein Hygienekonzept entwickeln und von der Schulleitung genehmigen lassen, damit er seine Mitschüler sowohl mit als auch ohne Maske untersuchen konnte. Insgesamt 13 Testpersonen überwachte er mit einem Sättigungsmesser, der über die Haut Messwerte ermittelt. Eine erhöhte CO2-Ansammlung im Blut konnte er nicht feststellen.

Auch eine Forschungsgruppe der Marienschule beschäftigte sich mit der Corona-Pandemie und der Frage, ob der CO2-Gehalt in der Raumluft gleichzeitig ein guter Indikator für den Aerosol-Gehalt ist. Schließlich werden diese Aerosole für die Übertragung von Coronaviren verantwortlich gemacht. Georg Sudian, Paul Bikowski und Nick Buschkamp (alle Jahrgang Q2) entwickelten ein Messgerät, mit dem sie gleichzeitig den Kohlendioxid(CO2)-Gehalt und die Konzentration von Feinstaub-Partikeln bestimmen konnten. In dieses Messgerät ließen sie ihre Testpersonen mit und ohne Alltagsmasken hinein atmen. Dabei stellten sie fest, dass ohne Maske die beiden Werte gleichmäßig anstiegen. Beim Tragen eine Maske konnten sie jedoch einen wesentlich geringeren Anstieg in der Feinstaub-Konzentration beobachten. So kommen die drei Schüler zu dem Schluss, dass der CO2-Gehalt in der Raumluft allein kein geeigneter Indikator für ein Ansteckungsrisiko ist.

Feinstaub war auch Untersuchungsgegenstand von Alina Häußler und Verena Rusu (beide Jahrgang EF) vom Ceciliengymnasium. Anhand von Radieschenpflanzen bestimmten sie die Auswirkungen von Rußpartikeln und von Bremsscheibenabrieb auf das Wachstum der Pflanzen. Auslöser für ihre Forschung war die Feststellung, dass der menschliche Körper auf Feinstaub in der Luft reagiert. Daraus ergab sich für die Schülerinnen die Frage, wie sich diese Partikel auf Pflanzen auswirken. Für ihr Projekt sammelten sie mit Zahnbürsten Proben aus Auspuffrohren und von Bremsscheiben. Anschließend wurden zweimal unter kontrollierten Bedingungen Pflanzen herangezogen und jeweils mit unterschiedlich konzentrierten Lösungen der beiden Feinstaub-Proben gegossen. Zur Auswertung haben sie Gewicht und Länge der Pflanzen bestimmt. Dabei konnten sie feststellen, dass konzentrierte Rußlösung tatsächlich ähnliche Wirkung wie Pflanzendünger entwickelt.

Cara Mühlpfordt und Iuzefa Zotova (beide Jahrgang Q2) von der Marienschule sind schon „alte Hasen“ im Wettbewerb. Bereits im vergangenen Jahr beschäftigten sie sich im Bereich Physik mit sogenannten Neodym-Magnetkugeln. Dieses Mal haben sie ihr Projekt fortgeführt und untersucht, wie sich jeweils eine bestimmte Anzahl Kugeln auf einer Glasplatte verhält: Welche zufälligen Anordnungen entstehen jeweils bei einer bestimmten Anzahl von Kugeln? Parallel dazu haben sie ihr Experiment auch wieder mit einer Monte-Carlo-Simulation am Computer ergänzt, um den Prozess der Energieoptimierung bei der Selbstanordnung der Magnete zu erklären.

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