Saisoneröffnung im Kletterpark auf dem Johannisberg lockt zahlreiche Besucher an
Klettern, was das Zeug hält!
Bielefeld (WB). Stefanie ist mit ihren beiden Söhnen Justus (11) und Oskar (8) auf den Johannisberg gekommen. Für sie ist es das allererste Mal, ein durchaus mulmiges Gefühl. Auch viele andere nutzen das frühlingshafte Wetter am Samstag, um in luftige Höhen zu entschwinden: Saisoneröffnung im Kletterpark Bielefeld!
»Ich bin etwas zwiegespalten. Das ist ganz schön hoch und wackelig. Ich habe schon ein bisschen Angst, dass das Seil mich nicht hält«, gibt Stefanie nach ihrer Kletterpremiere zu. Ihre Söhne sprechen Mama ein Lob aus. »Sie hat das gut gemacht.« Der elfjährige Justus hat aber noch lange nicht genug, er will mehr Nervenkitzel: »Jetzt machen wir Silber.«
Eine echte Herausforderung
Während in der Mastenanlage die Einsteiger in vier Parcours ihre Geschicklichkeit testen, geht es einige Meter weiter im Kletterwald noch höher hinaus. Lukas (17) und Jan-Niclas (13) befinden sich im Fünf-Sterne-Parcours, der mit »Schwarz« gekennzeichnet ist. Hier warten in bis zu 15 Meter Höhe die schwersten Hindernisse, etwa die schwebenden Holzbalken am Ende. »Es ist eine Herausforderung, sich selbst zu beweisen, dass man das schafft«, sagt Lukas, als er wieder Boden unter den Füßen hat. »Hier braucht man schon Erfahrung und körperliche Fitness«, erklärt Alina Köhler.
Die 23-jährige Studentin der Psychologie ist im Bielefelder Kletterpark als Teamleiterin im Einsatz. Für sie ist es bereits die vierte Saison am Johannisberg. »Es ist super, draußen arbeiten zu können, mit Menschen zu kommunizieren und ihnen vielleicht auch ein bisschen die Angst zu nehmen«, sagt Alina Köhler, selbst begeisterte Kletterin.
Sicherheit hat absolute Priorität
Sie und die fünf anderen Teamer haben am Samstag gut zu tun, zur Saisoneröffnung sind auch einige Gruppen gekommen. Alle müssen erst einmal eingewiesen und mit Gurtzeug ausgerüstet werden, bis es losgehen kann. Die Sicherheit hat absolute Priorität. »Wir können in jeder Situation eingreifen und die Leute retten, wenn es nötig ist oder sie das möchten«, betont die Kletter-Expertin.
Insgesamt zehn verschiedene Parcours stehen im Kletterpark Bielefeld zur Auswahl. An zahlreichen Stationen mit verschiedenen Schwierigkeiten (zwei bis fünf Sterne) können Anfänger wie Klettererprobte ihre Geschicklichkeit testen, Balanceakte durchführen und auch den »inneren Schweinehund« überwinden.
Voraussetzung dafür ist ein Mindestalter von acht Jahren und eine Mindestgreifhöhe von 1,65 Metern. In den Wintermonaten wurden alle sicherheitsrelevanten Materialien geprüft und einige Plattformen ausgetauscht. Neu ist die »Automatenecke«, an der sich die Besucher mit Getränken, Eis und Snacks versorgen können. »Wir hoffen natürlich wieder auf einen schönen Sommer«, erklärt Lutz Heinemann, Geschäftsführer von »Interakteam«, das den Kletterpark in Bielefeld und Detmold (am Hermannsdenkmal) betreibt. Im Vorjahr kamen mehr als 20.000 Besucher auf den Johannisberg – um zu klettern, was das Zeug hält. »Es darf aber auch nicht zu heiß sein«, erinnert sich Alina Köhler an einige Hitze-Tage im Supersommer 2018 zurück.
Bambini-Parcours in Planung
Geöffnet ist der Kletterpark Bielefeld an allen Wochenenden, Feier- und Brückentagen sowie in den Schulferien von Dienstag bis Sonntag ab 10 oder 11 Uhr. Der letzte Starttermin ist 17 Uhr. Firmen, Vereine oder Gruppen können auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten Klettertouren buchen, zum Beispiel als »Teambuilding-Maßnahme«. Saisonende ist am 3. November.
Und im kommenden Jahr können dann auch die ganz Kleinen (3 bis 6 Jahre) am Johannisberg klettern und kraxeln. Lutz Heinemann: »Wir werden im Spätherbst damit beginnen, einen Bambini-Parcours zu bauen. Der wird dann im Frühjahr 2020 fertig sein.«
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