Kommentar zum Mordprozess zum Fall am Treppenplatz Bielefeld-Brackwede
Der Preis ist viel zu hoch
Bielefeld
Der gewaltsame Tod des Brackweder Teestubenbetreibers Memo K. ist eine Tragödie. Unsere Gedanken sind bei der Familie, Freunden und Angehörigen - vielleicht aber nicht ganz so, wie sie das erwarten.
In einem bemerkenswerten Prozess vor dem Landgericht Bielefeld ist seit Anfang Juni sechs Monate lang eine Bielefelder Parallelwelt aufgefächert worden. Eine Welt, in der es normal ist, mit einer geladenen Waffe zu einer Verabredung zu fahren. In der keine Aussagen gegenüber fragenden Polizeibeamten gegeben werden dürfen, in der noch vor Gericht gelogen und getäuscht wird. In der man versucht, mit einem Einhand- und einem Ringmesser in einen Gerichtssaal zu kommen. In der Zeugen unter Druck gesetzt und Pressevertreter beschimpft und bedroht werden.