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Ersatzschulen in Bielefeld profitieren vom Haushaltsbeschluss nicht

Kostenlose Tablets nur für Kinder an städtischen Schulen

Bielefeld

Eine Ausstattung aller Bielefelder Schüler mit Tablets - das hatte die CDU der rot-grün-roten Ratsmehrheit in letzter Sekunde vor der Verabschiedungs des Haushalts im Dezember noch abgerungen. Die Freude an einigen Schulen währte aber nur kurz. Denn nicht alle profitieren.

Von Peter Bollig

Zumindest an städtischen Schulen soll jedes Kind ein kostenloses Tablet erhalten. Foto: dpa

Vor allem Eltern der Hans-Ehrenberg-Schule hatten sich mit Protestbriefen an das Amt für Schule und den Rat gewandt. Denn die Schulleitung hatte ihnen klarmachen müssen: Ihre Kinder werden an der geplanten kostenlosen Ausstattung mit Tablets durch die Stadt nicht beteiligt.

Mehrer Schulen betroffen

Die Leiterin des Amtes für Schule Susanne Beckmann stellte im Schulausschuss am Dienstag denn auch klar: Die sogenannten Ersatzschulen, also Schulen in privater Trägerschaft, werden von der Stadt nicht mit Tablets ausgestattet. Dazu gehören die Hans-Ehernberg-Schule (HES) ebenso wie die Marienschule, die Bethel- und die Georg-Müller-Schulen.

Die HES-Eltern hatten daraufhin eine Benachteiligung ihrer Kinder beanstandet. „Wir Eltern zahlen unsere Steuern in Bielefeld und dürfen erwarten, dass unsere Kinder auch in gleicher Weise von städtischen Maßnahmen profitieren wie Schüler anderer Schulen“, heißt es in einem der Schreiben. Die HES leiste einen unverzichtbaren Beitrag in der Bildungslandschaft.

Susanne Beckmann verweist unterdessen auf das Schulgesetz, nachdem die jeweiligen Schulträger für die Materialausstattung an den Schulen zuständig sind. Dafür erhielten Ersatzschulen Zuschüsse des Landes. „Eine kommunale Beteiligung ist hier nicht vorgesehen“.

Für Beckmann ist der Ratsbeschluss von Dezember eindeutig. Die CDU hat die Tablet-Ausstattung in ihrem Antrag im Rahmen der Digitalstrategie gefordert. Die Digitalstrategie beziehe sich aber nur auf allgemeinbildende Schulen in Trägerschaft der Stadt Bielefeld.

"Keine Benachteiligung erkennbar"

Weil die jeweiligen Schulträger eigene Medienkonzepte und unterschiedliche Finanzierungsmodelle entwickeln, sei ein Vergleich städtischer mit Ersatzschulen nicht möglich. Eine Benachteiligung der privat geführten Schulen sei daher nicht erkennbar. 

Eine Ausstattung der Schüler von Ersatzschulen mit mobilen Endgeräten ist nicht vorgesehen „und wird von der Verwaltung auch nicht verfolgt“, erklärte die Amtsleiterin. Ein entsprechendes Schreiben an die Eltern der Hans-Ehrenberg-Schule sei auf Wunsch des Ältestenrates des Rates verfasst worden.

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