Protonentherapie soll Nurgül vom Krebs befreien - Krankenkasse lehnt ab
Bielefelder (28) kämpft um das Leben seiner Mutter (52)
Bielefeld
Nurgül ist 52 Jahre alt und an Nasenrachenkrebs erkrankt. Die Ärzte geben ihr keine Heilungschancen mehr. Doch ihr Sohn Feridun gibt nicht auf, kämpft um weitere Behandlungen.
Er machte sich selbst auf die Suchen nach möglichen Therapien und stieß auf ein Therapiezentrum in Essen, das sich auf Protonenstrahlentherapien bei Krebserkrankungen spezialisiert hat.
Hoffnungsvoll wandte Feridun sich an die Spezialisten und bat um einen Therapieplatz für seine Mutter. Die dortigen Ärzte stimmten nach eingehender Untersuchung einer Behandlung des Nasopharynx-Karzinoms sofort zu. Feridun und seine sehr geschwächte Mutter waren voller Hoffnung und Zuversicht, bis zu jenem Tag, als die Behandlung seitens der Krankenkasse schriftlich abgelehnt wurde.
30.000 Behandlungskosten
Ein Schock, denn um seine Mutter Nurgül zu retten, bleibt dem 28-jährigen Bielefelder nichts anderes übrig, als die Behandlungskosten von etwa 30.000 Euro aus eigener Tasche zu bezahlen. In seiner Not wandte er sich an die Familienkrebshilfe Sonnenherz in Bayern, die das Spendenkonto „Helft Nurgül“ eingerichtet hat.
Bislang musste Nurgül sechs Chemo-Zyklen durchstehen, nun muss eine Protonenbestrahlung erfolgen. Bereits einmal hat Nurgül gegen den Nasenrachenkrebs gekämpft. „Seit ich klein bin, ist meine Mama krank. 1996 war sie das erste Mal krank mit Krebs, da war ich zwei Jahre alt“, erzählt Feridun.
Drei Jahre währender Kampf gegen den Krebs
Drei Jahre lang kämpfte die junge Mutter mit allem, was sie hatte, bis die Erkrankung sie letztendlich zwang, ihren Traumberuf als Altenpflegerin aufzugeben. Nurgül war am Ende. Der Krebs und die Chemotherapien nahmen ihr die ganze Kraft, bis es nicht mehr ging und sie erwerbsunfähig wurde.
„Sie konnte und durfte nicht mehr arbeiten“, erzählt Feridun: „Und trotzdem war meine Mama immer für mich da und hat mir alles ermöglicht. Ich hatte eine schöne Kindheit. Ich bin so stolz auf sie“, sagt ihr Sohn.
Sohn Feridun
26 Jahre nach dem ersten Kampf ist der Krebs nun zurück. „Trotz meiner guten Arbeit als Kaufmann und zeitweilig zwei bis drei Nebenjobs reicht das Geld für die notwendige Therapie meiner Mutter nicht“, meint der Sohn verzweifelt. Momentan sei seine Mutter in einem Pflegeheim untergebracht, in dem sie sich eigentlich ganz gut aufgehoben fühle. Ihr Sohn versucht sie so oft wie möglich zu besuchen.
Die vorangegangenen, herkömmlichen Chemotherapien und Medikamente konnten die Krankheit nicht restlos besiegen. Eine operative Entfernung des Tumors ist laut den Ärzten leider nicht möglich. Als letzte Hoffnung bleibt Nurgül und ihrem Sohn die Protonentherapie. Wer helfen möchte, bekommt weitere Informationen über www.awa-krebshilfe.com (Verwendungszweck „Helft Nurgül“). Hilfe ist auch über das Projekt Bücherherz (www.bücherherz.de) möglich, bei dem gebrauchte Bücher gespendet und verkauft werden. 25 Prozent des Erlöses gehen an die Familienkrebshilfe Sonnenherz.
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