Ministerium hält Bielefelder Erklärung zum Melderückstau für unzureichend
Land will Corona-Wert überwachen
Bielefeld (WB)
Das NRW-Gesundheitsministerium will die Corona-Zahlen, die die Stadt Bielefeld täglich meldet, offenbar stärker überprüfen. Das Ministerium reagiert damit auf den Melderückstau rund um den Jahreswechsel.
Die Rückstände bei den Nachmeldung von zeitweise rund 250 Infektionsfällen, die zu den tatsächlichen Neuinfektionen jeden Tag an das Robert-Koch-Institut gemeldet wurden, sind nach Angaben der Stadt inzwischen abgearbeitet. Sie treiben aber nach wie vor die Sieben-Tage-Inzidenz „künstlich hoch“, wie Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger sagte.
Den Grund für den Rückstau – die Stadt spricht unter anderem von krankheitsbedingten Personalausfällen, Quarantänefällen und Mitarbeitern im Homeoffice – erklärte OB Pit Clausen jetzt auch dem Gesundheitsministerium. Gegenüber dem WDR hieß es aus dem Ministerium, dieser Bericht könne das Problem „nur teilweise nachvollziehbar erklären“. Das Ausmaß der Meldeprobleme sei nicht akzeptabel, das Ministerium habe daher eine mindestens 14-tägige Meldeüberwachung durch das Landeszentrum Gesundheit angeordnet.
Bei der Stadt weiß man von dieser Anordnung nichts, wie Stadtsprecherin Gisela Bockermann dem WESTFALEN-BLATT sagte. Auch sei völlig unklar, was eine Meldeüberwachung bedeute. Auch die Bielefelder CDU hält Clausen Erklärung für den Melderückstau für „dürftig“, die Menschen in Bielefeld verstünden nicht, welche Inzidenzzahlen jetzt richtig seien, weil die Stadt einen „reale“ Sieben-Tage-Inzidenz vermeldet – also die nachgemeldeten Fälle herausrechnet – das Robert-Koch-Institut aber derzeit einen wesentlich höheren Inzidenzwert verkündet, weil darin auch die nachgemeldeten Fälle einfließen.
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