„The Voice of Germany“: Bielefelder Sion Jung (17) erreicht das Halbfinale
Langes Zittern auf dem heißem Stuhl
Bielefeld
Als die Zitterpartie auf dem „heißen Stuhl“ beendet war, vergrub Sion Jung seine Hände im Gesicht. Einmal durchschnaufen! Nur wenige Sekunden zuvor hatte sich sein Coach Mark Forster entschieden. Er nimmt den 17-jährigen Bielefelder mit ins Halbfinale der Castingshow „The Voice of Germany“.
Zwei Sendungen lang musste Sion Jung zittern. Nachdem er in den Sing-Offs in der vergangenen Woche den „heißen Stuhl“ erobert hatte, kamen immer wieder neue Gesangstalente, die ihm den begehrten Platz streitig machen wollten – so auch am Sonntag. Zuerst verabschiedete sich Mark Forster von der Gütersloherin Ninorta Coban, die sich in der Vorwoche auf den zweiten „heißen Stuhl“ gesungen hatte. Die Talente wechselten, doch der 17-jährige Bielefelder verteidigte seinen Platz.
Mark Forster entschied sich für Sion Jung und Tosari Udayana, der am Sonntag einen bemerkenswerten Auftritt hinlegte. „Ich habe mich die ganzen Sing-Offs hindurch von meinem Gefühl treiben lassen. Es ist so unfair und so schwer für mich“, meinte der Coach und zollte dem Bielefelder ein dickes Lob: „Sion überrascht mich immer wieder.“
Der 17-Jährige musste sich erstmal sammeln. „Damit hatte ich nicht gerechnet. Es hat bestimmt ein, zwei Minuten gedauert, bis ich realisiert hatte, dass ich ins Halbfinale eingezogen bin. Die ganze Situation war so surreal“, sagte Sion Jung im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT, „doch dann war ich von unheimlich großer Freude erfüllt.
Die am Sonntag auf SAT1 ausgestrahlte Sendung wurde bereits vor einigen Wochen aufgezeichnet. Mittlerweile befindet sich der 17-Jährige in Berlin, um sich auf das Halbfinale vorzubereiten. Nach seiner Ankunft am Mittwoch musste er sich erstmal in Quarantäne begeben und sich testen lassen. Das sind Vorsichtsmaßnahmen, weil die Show am kommenden Sonntag live ausgestrahlt wird und die Produktionsfirma wegen der Corona-Pandemie kein Risiko eingehen möchte.
An diesem Dienstag geht es dann richtig los. Ein Briefing, Proben und das Coaching stehen auf dem Programm. Welches Lied der junge Bielefelder im Halbfinale singen wird, steht zwar schon fest, doch er darf es noch nicht verraten. Das „Team Mark“ studiert auch einen Song ein, der erst in einem möglichen Finale zu hören sein wird.
Welche Chancen sich Sion Jung ausrechnet? „Ich will mein Bestes geben, mein ganzes Potenzial ausschöpfen und im besten Fall das Publikum überzeugen. Ob es dann für das Finale reicht, ist eigentlich egal“, sagt der 17-Jährige bescheiden. Sein Ziel, in einer Castingshow mal Erfahrungen zu sammeln, habe er schon erreicht.
Eine hohe Meinung hat Sion Jung von dem zweiten Sänger aus dem Team von Mark Forster, Tosari Udayana, der am Sonntag ebenfalls ein Halbfinalticket eroberte. „Ich würde ihm das Finale gönnen, weil er sehr, sehr gut ist“, sagt Sion Jung, wiederum bescheiden.
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