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CDU Bielefeld: „Verbesserung in der Ortsdurchfahrt Theesen allein reicht nicht“

Mehr Sicherheit für Radfahrer

Bielefeld (WB)

In beiden Fahrtrichtungen auf der Jöllenbecker Straße sollen in der Ortsdurchfahrt Bielefeld-Theesen Radfahrstreifen ausgewiesen werden. Diesen Antrag wollen SPD, Grüne und Linke in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Jöllenbeck am 25. Februar stellen – falls diese Sitzung nicht Corona-bedingt auf 15 Minuten begrenzt wird.

Burgit Hörttrich

Mehr Sicherheit für Radler entlang der Jöllenbecker Straße – dieses Anliegen vertreten SPD, Grüne und Linke und werden dabei von der CDU unterstützt. Die Christdemokraten wollen die Verbesserungen jedoch nicht auf Theesen allein beschränken, sondern wünschen sich eine sichere Verbindung zwischen Jöllenbeck und Theesen. Heute gibt es nur baulich zum Teil marode Seitenstreifen Foto: Bernhard Pierel

Die CDU unterstützt den Antrag zwar, würde sich aber mehr wünschen. „Einen großen Wurf“, sagt Ratsmitglied Frank Strothmann, auch Vorsitzender des Stadtentwicklungsauschusses.

Die CDU möchte, dass die Verwaltung eine sichere Rad- und Fußwegverbindung zwischen Jöllenbeck und Babenhausen prüft. Strothmann: „So, wie es jetzt ist, ist es lebensgefährlich.“ Es gebe zwischen Jöllenbeck und Theesen an der Jöllenbecker Straße weder Gehweg noch Radfahrstreifen. Dieser Zustand sei völlig inakzeptabel.

Strothmann sagt, die Distanz zwischen den beiden Ortsteilen sei nicht besonders groß und problemlos mit dem Rad oder zu Fuß zu bewältigen. Aber: „Heute muss sich praktisch jeder ins Auto oder in den Bus setzen, um hin und her zu kommen.“ Zwischen Jöllenbeck und dem Ortsteil Vilsendorf gebe es dagegen schon lange eine sichere Verbindung in Form eines kombinierten Fuß-/Radweges.

Strothmann weiß, dass eine Realisierung entlang der Jöllenbecker Straße nicht einfach sein wird: „Ein Teil der Straße ist städtisch, ein anderer Teil aber liegt in der Baulast von Straßen NRW.“

In der Ortsdurchfahrt Theesen müssten für die Radfahrstreifen die sogenannten Mehrzweckstreifen umgewandelt werden, die heute als (Kurz-)Parkplätze dienen. Strothmann: „Aber in Theesen hat so gut wie jedes Geschäft eigene Parkplätze auf dem Grundstück.“

Von Theesen in Richtung Babenhausen könnte dann die Alte Jöllenbecker Straße genutzt werden. Deren Belag ist in einem Teilbereich marode. Die Reparatur hatten die Bezirksvertreter bereits im Dezember diskutiert. Auch der bauliche Zustand der Mehrzweckstreifen außerhalb der eigentlichen Ortsdurchfahrt sei schlecht: „Durch Schwerlastverkehr beschädigt und stark verschmutzt.“

Radlern bliebe deshalb oft nicht mehr als 80 Zentimeter Platz, um an den Autofahrbahnen vorbei zu kommen: „Lebensgefährlich.“ Die Verkehrsdichte auf der Jöllenbecker Straße sei zudem in den letzten Jahren stark gestiegen. Die CDU verweist auf die „Fünf Leitsätze zur Radverkehrsförderung in Bielefeld“, in der die Stadt „ehrgeizige Ziele“ formuliere. Wenn die Ankündigungen darin ernst gemeint seien, sei es geboten, so die CDU, „die Phase der Konzeptentwicklung abzuschließen und die Ankündigungen in konkrete Maßnahmen umzusetzen“.

Mehrzweckstreifen in Radfahrstreifen umwandeln

SPD, Grüne und Linke in der Bezirksvertretung Jöllenbeck belassen es in ihrem Antrag in einem ersten Schritt dabei, den Mehrzweckstreifen innerhalb des Theesener Ortskerns in einen Radfahrstreifen umzuwandeln. Ein gefahrloses Überholen von Radlern durch Autos und Lastwagen sei dort „unter Einhaltung des Mindestabstandes von 1,50 Meter“ nicht möglich, so Doris Brinkmann (SPD), Klaus Feurich (Grüne) und Benni Stiesch (Linke). Weil für die Umwandlung eigentlich nur Markierungsarbeiten nötig seien, so die rot-rot-grüne Koalition, sollte sich das Vorhaben noch in diesem Jahr umsetzen lassen.

Wann der CDU-Erweiterungsantrag öffentlich behandelt werden kann, steht noch nicht fest. Frank Strothmann will zunächst auch die Meinung des städtischen Amtes für Verkehr einholen, um die Chancen für die Einrichtung eines kombinierten Fuß-/Radweges zu sondieren.

Klaus Feurich (Grüne) weist darauf hin, dass die Fahrt durch Theesen für „Radfahrende nur mit hohem Risiko“ möglich sei: „Gerade mit Lastenrädern oder Kinderanhängern geht das eigentlich gar nicht.“ Stiesch und Brinkmann erinnern an das Neubaugebiet Neulandstraße: „Dort ziehen viele Familien ein. Damit sie sich in Theesen sicher bewegen können, müssen wir jetzt die notwendige Infrastruktur schaffen.“

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