Zwei Prozent mehr Umsatz – Herd schlägt Garprogramm vor
Miele legt in der Krise zu
Berlin/Gütersloh (WB/dpa). Der Hausgerätehersteller Miele mit Stammsitz in Gütersloh habe dieses Jahr bislang gut gemeistert, sagte Reinhard Zinkann, Geschäftsführender Gesellschafter, am Freitag in Berlin bei der Technikmesse IFA – früher bekannt unter dem Namen Funkausstellung.
Nach dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2020 liege der Umsatz von Miele etwa zwei Prozent über dem des Vorjahreszeitraums – trotz coronabedingter Einbrüche in den Monaten März und April. „Vor allem in unseren wichtigen Märkten Deutschland, Österreich und der Schweiz konnten wir ordentlich zulegen“, sagte Zinkann, „ebenso in den meisten Ländern Osteuropas und auch in Märkten wie China, Japan und Korea.“
Produkte künftig stärker mit künstlicher Intelligenz ausgestattet
Die Miele-Gruppe will ihre Produkte künftig stärker mit künstlicher Intelligenz (KI) ausstatten. Auf der IFA in Berlin stellte der Familienkonzern unter anderem einen Herd vor, der Lebensmittel automatisch erkennen und ein dazu passendes Garprogramm vorschlagen kann.
Eine Funktion mit dem Namen „Smart Browning Control“ sorgt mit Hilfe der KI beispielsweise für eine ideale Pizza: Hier erkennt die Kamera an der Bräunung, wann die Pizza fertig ist, um den Backofen im richtigen Moment herunterzufahren. Auf dem Kochfeld leitet ein Assistent über eine App Schritt für Schritt durch den gesamten Bratprozess. Ein intelligenter Kochfeld-Sensor ermittelt dabei die passende Temperatur und hält diese automatisch konstant. So gehöre ständiges Nachregulieren oder gar Anbrennen der Vergangenheit an.
Stellenabbau angekündigt
Miele hatte im vergangenen Oktober angekündigt, dass bis Ende 2021 im Zuge eines Sparprogramms weltweit rund 1070 Stellen gestrichen werden sollen , davon etwa 240 in Deutschland. Weitere 650 Stellen sollen demnach bis Ende 2025 im Gütersloher Waschmaschinenwerk wegfallen. Ein Teil der Geräte soll künftig in einem neuen Werk in Polen produziert werden. An anderer Stelle sollen 470 neue Stellen entstehen.
Die IFA hatte am Donnerstag als verkleinerte „Special Edition“ in einem streng begrenzten Rahmen die Tore geöffnet . Wegen der Corona-Pandemie wurde die Technik-Schau auf drei Tage verkürzt. An der IFA können nur akkreditierte Journalisten, Händler und Hersteller teilnehmen. Macht aber fast nichts: Die Neuheiten, um die es beim Branchentreff geht, kommen trotzdem bald auf den Markt.
Samsung bringt etwa mit „The Terrace“ einen Outdoor-Fernseher für Garten, Terrasse oder Balkon auch auf den deutschen Markt. Spritzwasser und Staub (Schutzklasse IP55) sollen dem in den Größen 55, 65 und 75 Zoll erhältlichen QLED-TV mit 4K-Auflösung ebenso wenig anhaben können wie Temperaturen zwischen plus 50 und minus 30 Grad. Preise ab 3900 Euro aufwärts.
Für Heimkino-Fans, die Rücksicht auf andere nehmen möchten, aber trotzdem keine Abstriche bei Lautstärke und Klang machen wollen, kommt eine Innovation von JVC: der kabellose Kopfhörer Exofield (XP-EXT1). Er erzeugt dreidimensionalen Surroundsound, für den man sonst ein Dutzend Lautsprecher benötigt.
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