Bielefelder Straßen Homannsweg und Köckerwald sollen Anliegerstraßen werden
Politik will Schleichweg sperren
Bielefeld
Die neue Wohnsiedlung an der Neulandstraße in Theesen zählt zu den größten Neubaugebieten in Bielefeld. Weil das auch viel neuen Autoverkehr mit sich bringt, will die Politik jetzt Straßen am Rande des Gebiets, die sich zu Schleichwegen in Richtung Innenstadt entwickelt haben, entlasten. Die Straßen Köckerwald und Homannsweg sollen zu Anliegerstraßen werden.
Das hat die Bezirksvertretung Jöllenbeck in ihrer jüngsten Sitzung fast einstimmig beschlossen. Lediglich von AfD-Vertreter Günter Dobberschütz kam keine Zustimmung zu dem Initiativantrag, den Doris Brinkmann (SPD) in der Sitzung gestellt hatte.
Schon bei den Planungen für dass neue Baugebiet mit deutlich mehr als 200 Wohneinheiten hatten Anwohner der Straßen Homannsweg und Köckerwald befürchtet, dass diese sich zu Schleichwegen entwickeln können für Autofahrer, die aus dem neuen Wohngebiet in Richtung Süden fahren wollen. Denn die Straße Köckerwald verläuft parallel zur Jöllenbecker Straße und bietet weiter Richtung stadteinwärts die Möglichkeit, wieder auf die Hauptverkehrsstraße aufzufahren.
Auf diese Weise können Autofahrer bislang die Kreuzung der neu entstandenen Bohlenstraße, die in das Baugebiet führt, mit der Jöllenbecker Straße vermeiden, an der es inzwischen eine Ampel gib.
Diese Zufahrtsituation war schon bei den Planungen für das Wohngebiet einer der Knackpunkte, bei dem es auch ausgiebige Diskussionen zwischen der Politik, dem städtischen Amt für Verkehr und dem Landesbetrieb Straßen NRW, dem zuständige Straßenbaulastträger für diesen Abschnitt der Jöllenbecker Straße, gegeben hatte.
Anwohner der Neulandstraße, die ebenfalls zusätzlichen Durchgangsverkehr verhindern wollten, hatten schon im vergangenen Jahr selbst die Initiative ergriffen. Im September gab es ein Treffen von Anliegern der Neulandstraße mit Baudezernent Gregor Moss und Olaf Lewald, Leiter des städtischem Amts für Verkehr. Daraufhin war die Neulandstraße als Anliegerstraße ausgeschildert worden.
Dies wiederum hatte die Jöllenbecker Bezirksvertreter auf den Plan gerufen. In der Dezember-Sitzung hatte die SPD-Fraktion eine Anfrage gestellt und drauf hingewiesen, dass in der bisherigen Diskussion um Anliegerstraßen die OWL-Bezirksregierung in Detmold diese seit Jahren abgelehnt habe mit der Begründung, dass sich diese Regelung nicht kontrollieren ließe.
Wenn nun plötzlich die Neulandstraße diesen Status erhalte, stelle sich die Frage, warum nicht gleichzeitig auch der Köckerwald entsprechend als Anliegerstraße ausgewiesen werde, so SPD-Vertreterin Doris Brinkmann.
Nach dem Mitteilung des Amts für Verkehr über den Ortstermin im September an der Neulandstraße stellte Brinkmann deshalb den Initiativantrag, auch die Straße Köckerwald als Anliegerstraße auszuweisen. Von Seiten der Grünen kam die Anregung, dies auch auf den Homannsweg auszuweiten.
„Der Köckerwald ist eine schmale Straße, auf der Tempo 30 gilt und die für den Durchgangsverkehr nicht geeignet ist. Trotzdem wird sie sogar von Baufahrzeugen genutzt“, erklärt Doris Brinkmann. Anwohner hätten auch deshalb die Sorge, dass die Straße so stark befahren werde, dass die Fahrbahn bald saniert werden müsse.
Gebe es eine Beschilderung als Anliegerstraße, solle zunächst abgewartet werden, wie sich die Verkehrssituation entwickele, wenn alle Arbeiten in dem Baugebiet abgeschlossen seien, so Brinkmann. Dann müsse geprüft werden, ob die Regelung ausreiche oder ob die Straße Köckerwald sogar ganz abgebunden werden müsse.
Ob das Amt für Verkehr den Homannsweg und die Straße Köckerwald aber tatsächlich als Anliegerstraße ausschildert, steht noch nicht fest. Die Erwartungshaltung sei in der Jöllenbecker Bezirksvertretung jedenfalls da, sagt Doris Brinkmann. „Es ist ein Beschluss mit sehr großer Mehrheit. Und wenn dies bei der Neulandstraße möglich ist, dann sollte es auch dort gehen.“
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