Ensemble an der Herderstraße in Bielefeld soll erhalten bleiben
Politiker wollen Bäume erhalten
Die Bäume in der ehemaligen Briten-Siedlung an der Herderstraße in Sieker sollen erhalten bleiben. Dafür hat sich die Bezirksvertretung Stieghorst in ihrer Sitzung am Donnerstag einstimmig ausgesprochen. Die Bezirkspolitiker haben der Verwaltung den Auftrag erteilt, zu prüfen, ob der Baumbestand als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen werden kann.
Die Bäume in der ehemaligen Briten-Siedlung an der Herderstraße in Sieker sollen erhalten bleiben. Dafür hat sich die Bezirksvertretung Stieghorst in ihrer Sitzung am Donnerstag einstimmig ausgesprochen. Die Bezirkspolitiker haben der Verwaltung den Auftrag erteilt, zu prüfen, ob der Baumbestand als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen werden kann.
Damit erhalten nun die Anwohner der Herderstraße Unterstützung, die sich, wie berichtet, seit Monaten für den Erhalt der Bäume einsetzen. Die Initiative um Astrid Sander hatte bereits zahlreiche Gespräche mit den neuen Eigentümern der ehemaligen Briten-Grundstücke geführt und auch an den Laternenmasten entlang der Herderstraße Plakate aufgehängt, auf denen um den Erhalte der Bäume gebeten wird.
Dennoch seien auch in den vergangenen Wochen immer wieder Fällarbeiten durchgeführt worden, hat Astrid Sander beobachtet. Besonders ärgert sie, dass sie von den Grundstücksbesitzern die Auskunft bekommen habe, die Stadt habe ihnen zum Fällen der Bäume geraten.
Nun setzt sich jedoch auch die Politik für ihr Anliegen ein. Die Fraktion der Grünen in der Stieghorster Bezirksvertretung brachte am Donnerstag einen Antrag ein, zu prüfen, wie die Bäume als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen werden können. „Der Baumbestand im Bereich der alten Britenwohnungen hat sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte zu einem prägenden Bestandteil des Viertels entwickelt“, begründet Marc Burauen (Grüne) den Antrag.
Nach dem Abzug der britischen Streitkräfte gehört die Siedlung östlich der Herderstraße zu den wenigen bislang von den Soldatenfamilien bewohnten Häusern, die die Bundesanstalt für Immobilienangaben für den Verkauf freigegeben hat. Auf einigen Grundstücken haben die neuen Besitzer nun mehrere Bäume fällen lassen.
Die Gespräche hätten demnach allein nicht gereicht, sagte Burauen. Nach Auskunft der Stadt gebe es die Möglichkeit, einige Bäume als Naturdenkmal unter Schutz zu stellen, „doch die, bei denen das in Frage gekommen wäre, sind schon gefällt worden“, so der Grünen-Politiker.
Deshalb soll nun geprüft werden, ob der Baumbestand als Gesamtensemble geschützt werden könnte. „Wir haben im Vorfeld alle anderen Optionen geprüft, doch dies ist laut Verwaltung die einzige Möglichkeit.“ Gleichzeitig wäre dies laut Burauen aber auch die erste Stelle in Bielefeld, wo es einen solchen Ensembleschutz geben würde.
Unterstützung für den Antrag der Grünen kam schließlich auch von allen anderen Fraktionen in der Bezirksvertretung. Die FDP brachte jedoch einen eigenen Antrag ein, nach dem die Verwaltung außerdem auch die Vor- und Nachteile eines solchen Ensembleschutzes aufzeigen solle.
Denn bedacht werden müssten unter anderem auch die Kosten für die Stadt und die Eigentümer sowie die Gewährleistungspflichten. Darüber hinaus, waren sich die Bezirkspolitiker schließlich einig, sollte auch die Frage von Photovoltaikanlagen mit bedacht werden und solle auch die Ausweisung von Naturdenkmalen nochmals geprüft werden. Einen entsprechend ergänzten Antrag beschlossen alle Fraktionen schließlich einstimmig.
Dabei soll die Prüfung möglichst schnell gehen, betonte Marc Burauen. „Jetzt gerade finden Fällungen statt, deshalb ist es allerhöchste Eisenbahn.“
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