Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz besucht Oberlohmannshof in Bielefeld
Quartierszentrum soll Grenzen sprengen
Bielefeld
Angefangen hat alles mit einer Holzhütte auf dem Robinson-Spielplatz. Vor 40 Jahren startete Frank Perlitz dort einen Treff für Kinder und Jugendliche aus dem Wohnquartier am Oberlohmannshof in Jöllenbeck.
Daraus entwickelte sich eine lebendige Quartiersarbeit, die inzwischen schon die zweite Generation der Menschen in dem Viertel erreicht. Und die im Sommer nächsten Jahres einen weiteren großen Schritt machen wird, wenn das neue Quartierszentrum an der Wegastraße eröffnet wird
Wie sich die Arbeit dort entwickelt hat und was das Quartierszentrum für das Wohnviertel bedeutet, in dem sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, davon machte sich am Mittwoch Aydan Özoğuz, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, ein Bild. „Im Sozialbereich sind solche Investitionen wichtige Projekte. Denn es gibt sehr viele engagierte Menschen, die tolle Arbeiten leisten, die aber auch die geeigneten Räume dafür brauchen“, sagte Özoğuz.
Der Besuch am Oberlohmannshof war die dritte von vier Stationen, die die SPD-Politikerin am Mittwoch in Bielefeld aufgesucht hatte.
Zuvor hatte sie die Unterkunft für Geflüchtete in Sieker besucht und sich ein Bild von den Arbeiten an dem Freizeitzentrum in Baumheide und der Quartiersentwicklung dort gemacht, vom Oberlohmannshof ging es dann weiter zur Kindertagesstätte in dem neuen Wohngebiet an der Neulandstraße.
Am Oberlohmannshof schaute sich Aydan Özoğuz zunächst an, wo die Quartiersarbeit bislang ihre Räume hat – in zwei umfunktionierten Wohnungen, in denen der Platz längst nicht mehr ausreicht. „Deshalb freuen wir uns, wenn wir demnächst mehr Raum haben, und dass wir dann mit den anderen Einrichtungen unter einem Dach sind und uns besser vernetzen können“, sagte Friederike Kneip, die als Stadtteilkoordinatorin im Oberlohmannshof arbeitet und die ihr Büro bislang in einem Wohnhaus gegenüber des derzeitigen Stadtteiltreffs hat.
Das neue Quartierszentrum soll künftig Platz für die bisherigen Angebote der Gesellschaft für Sozialarbeit (GfS) und andere Träger schaffen, zu denen unter anderem Hausaufgabenhilfe, Spielangebote und Medienprojekte für Kinder und Jugendliche gehören, aber auch Beratung für Erwachsene. „Je mehr Dinge die Menschen hier erledigen können, ohne zum Rathaus zu fahren, desto einfacher ist das für sie“, so Friederike Kneip.
Jöllenbecks Bezirksbürgermeister Mike Bartels betonte bei dem Rundgang, dass das Quartierszentrum auch „Grenzen sprengen“ soll zwischen den Wohnblock-Siedlungen und den angrenzenden Vierteln. „Es soll ein Treffpunkt werden für alle Menschen und Vereine aus der Umgebung.“
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