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Auf dem Parkplatz der Wache an der Lerchenstraße in Bielefeld – Staatsschutz ermittelt – keine Verletzten – 300.000 Schaden – mit Videos

Sechs Polizeifahrzeuge brennen – War es Brandstiftung?

Bielefeld (WB/hz/dpa). Vor einer Polizeiwache in Bielefeld sind in der Nacht zum Dienstag sechs Einsatzfahrzeuge in Flammen aufgegangen und völlig zerstört worden. Brandstiftung könne nicht ausgeschlossen werden, sagte Polizeisprecher Michael Kötter am Morgen.

An der Lerchenstraße in Bielefeld haben nachts an der Polizeidienststelle Einsatzfahrzeuge gebrannt. Foto: Jan Gruhn

»Derzeit gibt es keine Hinweise auf einen technischen Defekt.« Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen. Die Polizei schätzte den Schaden auf mindestens 300.000 Euro. Verletzt wurde niemand.

Polizeipräsidentin Dr. Katharina Giere: »Ich bin froh, dass der Brand lediglich Sachschäden zur Folge hatte und keiner Polizeibeamtin und keinem Polizeibeamten etwas passiert ist. Zur Feststellung der Brandursache ermitteln wir momentan noch in alle Richtungen. Zum derzeitigen Ermittlungsstand liegen allerdings keine Hinweise auf einen technischen Defekt vor.«

Giere weiter: »Uns fehlen jetzt wichtige Arbeits- und Einsatzmittel - die Einsatzfähigkeit der Bielefelder Einsatzhundertschaft ist hierdurch eingeschränkt. Sofern sich der Verdacht einer Brandstiftung bestätigt, werden wir alles daran setzen, den Angriff auf die Polizei und damit auch auf die öffentliche Sicherheit mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verfolgen.«

Betroffen waren Gruppenfahrzeuge der Bereitschaftspolizei Bielefeld. Diese war auch beim G20-Gipfel in Hamburg im Einsatz. Die Mannschaftstransporter (vier VW-Bulis und zwei Mercedes Sprinter) waren unter einem Carport abgestellt und brannten aus. Drei vor den brennenden Autos geparkte Transporter der Hundertschaft und die Überdachung des Carports wurden von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen.

Nachbarn entdeckten gegen 2.40 Uhr den Brand auf dem Parkplatz der Einsatzhundertschaft und alarmierten Feuerwehr und Polizei. Als Streifenwagen auf dem umzäunten Gelände eintrafen, sahen die Polizisten auf dem Parkplatz neben dem Dienstgebäude die sechs brennenden Einsatzfahrzeuge. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Löschfahrzeugen an.

Auch vor der Wache sind nach Informationen dieser Zeitung Gegenstände angezündet worden. Die Täter seien unerkannt entkommen, hieß es.

Bislang keine Hinweise auf mögliche Täter

Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz der Polizei Bielefeld hat die Ermittlungen aufgenommen. Eine 13-köpfige Kommission wurde gebildet.

»Bislang liegen keine Hinweise auf mögliche Täter oder ein mögliches Motiv vor«, schreibt die Polizei in einer Mitteilung.

Die Polizei bittet Zeugen , die etwas Auffälliges rund um das Polizeigelände beobachtet haben, sich im Polizeipräsidium Bielefeld zu melden: Kriminalkommissariat Staatsschutz, 0521/5450.

Beschädigungen in Münster

Ein Zusammenhang mit den Einsatz der Bielefelder Hundertschaft beim G20-Gipfel in Hamburg wird nach Informationen dieser Zeitung nicht ausgeschlossen. Allerdings waren die Kräfte aus Bielefeld nicht an den Brennpunkten im Schanzenviertel zum Einsatz gekommen.

 In der vergangenen Woche hatten Unbekannte bereits Fahrzeuge der Bereitschaftspolizei in Münster beschädigt. Sprüche wie »Fühlt Euch niemals sicher« waren in die Fensterscheiben geritzt worden.

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