1. www.westfalen-blatt.de
  2. >
  3. OWL
  4. >
  5. Bielefeld
  6. >
  7. So zufrieden sind Einwohner und Pendler in Bielefeld

  8. >

ADAC-Studie

So zufrieden sind Einwohner und Pendler in Bielefeld

Bielefeld

Im bundesweiten Vergleich von 29 mittelgroßen Städten unter 500.000 Einwohner sind die Bürger und Pendler in Bielefeld mit ihrer Mobilität nur durchschnittlich zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt der ADAC Monitor „Mobil in der Stadt“ (2020).

André Best

Einwohner und Pendler sind mit der Verkehrssituation in Bielefeld nach einer ADAC-Studie nur mittelmäßig zufrieden.

Im Deutschland-Ranking liegt Bielefeld auf dem 19. Platz. Bei den untersuchten Verkehrsarten (Auto, ÖPNV, Rad, Fuß) äußern Autofahrer die größte Unzufriedenheit mit ihrer Mobilitätssituation. Etwas positiver bewerten Radfahrer ihre Rahmenbedingungen. Nutzer des ÖPNV und Fußgänger sind in Bielefeld am zufriedensten.

Allerdings liegt die Stadt in den Teilkategorien ÖPNV (16. Platz), Fahrrad (18. Platz) und Fußgänger (24. Platz) unter dem Bundesdurchschnitt und belegt in der ADAC-Zufriedenheitsstudie nur mittelmäßige Plätze.

„Auch wenn in Bielefeld insgesamt die Zufriedenheit mit der persönlichen Mobilität überwiegt, besteht angesichts zahlreicher Kritikpunkte von Einwohnern und Pendlern viel Luft nach oben“, erklärt Udo Stötzel, Vorstand Verkehr des ADAC Ostwestfalen-Lippe. „Zwei Punkte sind entscheidend: Erstens müssen die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer ideologiefrei und bestmöglich aufeinander abgestimmt werden. Und zweitens gehören alle relevanten Verwaltungsbehörden, Akteure und Betroffenen sowie benachbarte Kommunen im Planungsprozess an einen Tisch. Dann kann es ein ausgewogenes Miteinander geben, ohne bestimmte Verkehrsteilnehmer benachteiligen zu müssen.“

Autofahrer kritisieren in Bielefeld vor allem das Baustellenmanagement, das regelkonforme Verhalten von Radfahrern, die Höhe der Parkgebühren und die Schaltung der Ampelanlagen. Auch mit dem Verhalten anderer Autofahrer sind mehr Pkw-Nutzer unzufrieden als zufrieden. Positiver sehen Autofahrer die Wegweisung an den Straßen, die Beschilderung der Parkmöglichkeiten und das regelkonforme Verhalten von Fußgängern.

Unter den ÖPNV-Nutzern in Bielefeld herrscht insgesamt eine recht hohe Zufriedenheit. Dennoch zeigt sich – auch im Gesamtvergleich aller Städte – eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Preis-/Leistungsverhältnis, dem Parkplatzangebot an Stationen und Bahnhöfen sowie den Fahrgastinformationen bei Störungen. Insgesamt überwiegt der Anteil zufriedener Einwohner und Pendler in allen befragten ÖPNV-Kategorien, insbesondere in Bezug auf Länge der Wege beim Umsteigen, Dichte der Haltestellen, der Verfügbarkeit direkter Verbindungen und Taktung.

Radfahrer bewerten in erster Linie das nicht regelkonforme Verhalten von Autofahrern negativ. Aber auch das Radwegenetz allgemein, die Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern im ÖPNV sowie das Angebot von Fahrradstellplätzen an öffentlichen Einrichtungen, Fußgängerzonen und Einkaufszentren wird mit kritisch bewertet. Deutlich zufriedener dagegen sind Radfahrer mit den Wartezeiten an Ampeln, dem Angebot an direkten Wegen, um ihre Ziele zu erreichen. Auch die Zuverlässigkeit, ihre Ziele in der geplanten Zeit zu erreichen und dem Sicherheitsgefühl beim Radfahren hinsichtlich Übergriffe wird recht positiv bewertet.

Fußgänger äußern sich in Bielefeld negativ über fehlende Sitzmöglichkeiten entlang der Gehwege und das regelkonforme Verhalten von Radfahrern. Auch das Verhalten von Autofahrern gegenüber Fußgängern wird nicht besonders gut bewertet. Am positivsten nehmen Fußgänger die direkten Wege zur Erreichbarkeit ihrer Ziele, das Angebot an gesicherten Querungsmöglichkeiten und die Wartezeit an Ampeln wahr. Die Breite von Gehwegen sowie die Beleuchtung von Über-querungsmöglichkeiten sorgt ebenfalls bei vielen Fußgängern für Zufriedenheit.

„Die Erreichbarkeit der Städte und die Qualität der urbanen Mobilität sind wichtige Standortfaktoren für Wachstum, Beschäftigung und Lebensqualität. Die Ergebnisse liefern Bielefeld Grundlagen und Anregungen, um die Mobilitätsinfrastruktur im Sinne der Einwohner und Einpendler weiter zu verbessern. Gerade das Baustellenmanagement muss in Bielefeld optimiert werden“, sagt ADAC-Vorstand Stötzel.

Von insgesamt zehn untersuchten NRW-Städten schnitt Münster am besten ab und landete auch bundesweit auf Platz eins.

Hier alle Ergebnisse der ADAC-Studie.

Startseite
ANZEIGE