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Innenminister informiert auf Anfrage der AfD über das Ausmaß der Straftaten

Sommerliche Partyszene ist Thema im Landtag

Bielefeld

Die nächtlichen Partys in den Sommernächten des vergangenen Jahres insbesondere im Park an der Kunsthalle haben jetzt auch den nordrhein-westfälischen Landtag beschäftigt. Auf eine Kleine Anfrage hin informierte NRW-Innenminister Herbert Reul über das Ausmaß der Straftaten, die von der Polizei registriert worden sind.

Peter Bollig

Vor allem der Park an der Kunsthalle war im vergangenen Sommer beliebter Treffpunkt für junge Menschen, die coronabedingt nicht mehr in Kneipen und Discos feiern konnten. Dabei kam es öfter zu Auseinandersetzungen.

(WB) Die nächtlichen Partys in den Sommernächten des vergangenen Jahres insbesondere im Park an der Kunsthalle haben jetzt auch den nordrhein-westfälischen Landtag beschäftigt. Auf eine Kleine Anfrage hin informierte NRW-Innenminister Herbert Reul über das Ausmaß der Straftaten, die von der Polizei registriert worden sind. Ganz oben auf der Liste der erfassten Delikte stehen demnach Körperverletzungen.

Müll, Schmutz, Lärm und Vandalismus hielten über Wochen Nachbarn und städtische Mitarbeiter, die den Unrat beseitigen und Schäden reparieren mussten, in Atem. Aber auch Ordnungskräfte und Polizei rückten immer wieder zu den Hotspots aus, an denen sich vor allem junge Menschen versammelten, weil coronabedingt Lokale und Diskotheken nicht zur Verfügung standen. Mehrfach wurden, wie berichtet, Partys aufgelöst, weil die Pegel von Alkohol, Lärm und Aggressivität zu sehr angestiegen waren und Gruppen aneinander gerieten. Immer wieder richteten sich die Aggressionen auch gegen die Ordnungshüter.

68 Straftaten aufgelistet

Auslöser für die Anfrage des Abgeordneten und AfD-Fraktionschefs Markus Wagner war eine Reportage im Magazin „Streife“, das das Innenministerium speziell für Polizisten regelmäßig herausgibt. Das Magazin hatte im September Beamte beim nächtlichen Einsatz in Bielefeld begleitet, ließ Polizisten zu Wort kommen, die von Beleidigungen und Rassismusvorwürfen berichteten, die sie sich immer häufiger anhören müssten.

68 Straftaten rund um die Bielefelder Partyhochburgen des vergangenen Sommers listet der Innenminister für die Zeit zwischen Mai und Dezember aus der Kriminalstatistik auf. Darin enthalten sind Reul zufolge Straftaten an Wochenenden im Umfeld der Kunsthalle, aber auch die vom Kesselbrink und vom Boulevard.

41 Kriminalitätsopfer sind von der Statistik erfasst worden. Darunter sind zwei Polizeibeamte. Allerdings wurden in den meisten Fällen keine näheren Zuordnung der Geschädigten etwa zu Berufen gemacht.

23 Fälle von Körperverletzung

Die 68 angezeigten Straftaten erfassen ein breites Spektrum an Delikten. Angefangen von einer sexuellen Belästigung über Drogendelikte in zehn Fällen und 13 Diebstähle bis hin zu fünf Beleidigungen. Vier Mal registrierte die Polizei Raubdelikte sowie 23 Fälle von Körperverletzung. In Einzelfällen kam es nach Sachbeschädigungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Erregung öffentlichen Ärgernisses zur Anzeige.

Die AfD wollte zudem Informationen über die Herkunft der Verdächtigen. Nach Angaben des Innenministeriums hatten von 53 Tatverdächtigen 25 nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Zwölf seien als Zuwanderer registriert worden.

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