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Die Körnerstraße als Busstrecke bringt Politiker auf

Widersprüchlich

Bielefeld (WB). Die schmale Körnerstraße , von der aus die Rathaus-Tiefgarage zu erreichen ist und die Niederwall und Turnerstraße verbindet, treibt die Bezirksvertretung Mitte bereits seit 2016 um. Jetzt, im Januar 2020, stehen zwei widersprüchliche Aussagen gegeneinander.

Burgit Hörttrich

Halteverbot oder kein Halteverbot? Sicher ist nur, dass die Körnerstraße zur Busroute wird. Foto: Bernhard Pierel

Die CDU hatte mit einer Anfrage noch einmal darauf drängen wollen, dass ein vier Jahre alter Beschluss der Bezirksvertretung umgesetzt wird. Der sah vor, die Linksabbiegerspur aus der Körnerstraße Richtung Turnerstraße zu erhalten und die dort angelegten Lieferparkplätze wieder zu entfernen.

„Nur lästig, nicht gefährlich“

Die Antwort darauf kam direkt vom Oberbürgermeister. Pit Clausen ließ die Lokalpolitiker wissen, dass die Entscheidung über die Anordnung eines absoluten Halteverbotes (das an Stelle der Lieferverkehr-Plätze eingefordert wird) nicht der Bezirksvertretung „obliegt, sondern dem Oberbürgermeister“. Die Linksabbiegerspur sei eingezogen worden, weil ein Erlass des Ministeriums für Bauen und Verkehr „ein zweistufiges Nebeneinanderstellen an solchen Knotenpunkten aus Gründen der Verkehrssicherheit“ untersagt. Und ja, seit der Abbindung des Niederwall gebe es zwar regelmäßig einen Rückstau, zum Teil bis in die Tiefgarage hinein, das aber sei „nur lästig, nicht gefährlich“.

Umso überraschter waren die Lokalpolitiker, als sie von Dirk Vahrson, dem stellvertretenden Leiter des Amtes für Verkehr, erfuhren, dass während der ersten Bauphase des Jahnplatz-Umbaus (Dauer: ein Jahr) alle Busse in Richtung Heepen ab Juli durch die Körnerstraße fahren sollen. Um das zu ermöglichen, werde ein absolutes Halteverbot ausgesprochen. Ob es in der Körnerstraße auch eine Einbahnregelung Richtung Turnerstraße geben werde, sei noch offen.

Schon heute ein Nadelöhr

Jan-Helge Henningsen (CDU) kritisierte, die Körnerstraße sei schon heute ein Nadelöhr, die Tiefgarage künftig kaum noch erreichbar. Das geplante Halteverbot widerspreche der Aussage des Oberbürgermeisters, die er zuvor gehört habe. Henningsen sagte, Clausen könne „keine Ahnung von den Zuständen“ haben, wenn er am eingeschränkten Halteverbot für den Lieferverkehr festhalte. Die dafür vorgesehenen Stellplätze seien ohnehin ständig zugeparkt.

Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Franz (SPD) regte an, auch die Verkehrsführung in der Falkstraße, Fortsetzung der Körnerstraße, zu ändern und schlug für die Kreuzung Körner-/Turner-/Falkstraße eine Lichtzeichenanlage während des Jahnplatzumbaus vor.

Dirk Vahrson sprach von einem Halteverbot auch in der Turnerstraße – dort gibt es einen Parkstreifen zwischen Friedrich-Verleger- und Körnerstraße. Er versprach für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung, eine detailliertere Umleitungsplanung. Ziel sei es, die Erreichbarkeit der Parkhäuser zu gewährleisten – auch der Tiefgarage Neues Rathaus –, Priorität aber genössen die Busse.

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