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Politik soll nach Ostern über Erwerb durch die Stadt Bielefeld zustimmen

Kauf des Jahnplatz-Forums rückt näher

Bielefeld

Die politischen Gremien sollen nach den Osterferien grünes Licht für einen Ankauf des Jahnplatzforums durch die Stadt Bielefeld geben. Eine entsprechende Vorlage soll bis dahin erarbeitet werden.

Von Heinz Stelte

Die Stadt will das Jahnplatzforum kaufen, die letzten Mieter müssen dieses Ende April verlassen. Die weitere Nutzung ist noch offen, die Zeiten der Ladenpassage sind indes vorbei. Die Zugänge sollen dann verschlossen werden. Foto: Bernhard Pierel

Das Forum ist derzeit im Besitz der Bechtolsheim Real Estate zusammen mit der Zamberk Real Estate Ventures, diese hatten es schon länger der Stadt zum Kauf angeboten.

Die Verhandlungen scheinen nun abgeschlossen, die letzten Mieter im Forum müssen wie berichtet Ende April den Jahnplatztunnel verlassen. Anschließend sollen die Zugänge verschlossen werden. Über die weitere Verwendung gibt es auch bei einem Kauf durch die Stadt noch keine konkrete Entscheidung, in der Diskussion ist unter anderem der Umbau zu einem Jugend- und Kulturzentrum.

Die unterirdische Ladenpassage hatten die Zamberk Real Estate Ventures GmbH (ZREV) und die Bechtolsheim Real Estate Ende 2020 von der israelischen Elad-Gruppe übernommen, die Stadt hatte seinerzeit auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet. Der Kaufpreis lag damals bei etwa sechs Millionen Euro, er soll dem Vernehmen nach nun deutlich darunter liegen. Auch muss die Stadt bei dem geplanten Kauf nicht in die Mietverträge einsteigen, da die verbliebenen Mieter des Forums Ende April dieses wie berichtet verlassen müssen.

Nicht zum Forum gehören der vom Jahnplatz-Tunnel zugängliche Keller des ehemaligen Opitz-Gebäudes (heute TK Maxx) und die kürzlich ausgebrannte Tedi-Filiale, die zum Untergeschoss des Wameling-Gebäudes (Sport-Scheck) gehört. Ob der Tedi-Markt nach der Renovierung des Gebäudes, die noch bis zum Sommer dauern soll, in die Räume zurückkehrt, ist noch offen.

Passage wurde 1957 eröffnet

Bis Ende der 80er Jahre war die 1957 eröffnete Ladenpassage unter dem Jahnplatz bereits im Besitz der Stadt, sie wurde dann an eine Investorengesellschaft veräußert. Anfang der 90er Jahre wurde die Passage umfangreich neu gestaltet und zum Jahnplatz-Forum, mit großem Gastronomie-Angebot und attraktiven Geschäften. 2008 kam sie für 14 Millionen Euro in den Besitz der Tshuva Group Europe (TGE), die zur israelischen Elad-Gruppe gehört.

Nach einer weiteren Renovierung im Jahre 2014 nahm die Attraktivität der Passage kontinuierlich ab, es kam zu zahlreichen Leerständen. 2019 bot die Elad-Gruppe die Passage auf dem Immobilienmarkt an, die Stadt brach seinerzeit die Verhandlungen jedoch ab.

SPD favorisiert ein Jugendzentrum

Nun soll das Jahnplatzforum wieder in den Besitz der Stadt übergehen. Zu welchem Zweck, bleibt erst einmal offen. Die SPD favorisiert die Errichtung eines Jugendzentrums, eine Idee, die bereits 2019 aufgekommen war, als die Pläne für ein Fahrradparkhaus unter dem Jahnplatz ad acta gelegt worden waren. Andere Überlegungen sehen die Schließung und Verfüllung des Tunnels vor, um mehr Gestaltungsmöglichkeiten für den neuen Jahnplatz zu bekommen, beispielsweise für ein Wasserspiel oder für mehr Grün. Ein Vorschlag, der auf den Widerstand der FDP stieß, die vor einem Millionengrab warnte.

Ausgeschlossen ist indes eine weitere Nutzung des Tunnels als Ladenzeile. Investitionen in den Brandschutz, in Be- und Entlüftung wären zu hoch.

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