Untersuchung widerlegt laut Landmaschinenhersteller aus Harsewinkel die Vorwürfe
Claas: kein Verstoß gegen Russland-Sanktionen
Harsewinkel
Der Harsewinkeler Landmaschinenhersteller Claas sieht die Vorwürfe widerlegt, beim Export von Mähdreschern und Komponenten nach Russland gegen Sanktionen verstoßen zu haben. Dies habe eine externe Untersuchung durch eine internationale Anwaltskanzlei ergeben, teilte das Unternehmen dieser Zeitung auf Anfrage mit.
Die Untersuchung bescheinige Claas, „immer mit dem Ziel gehandelt zu haben, die Produktion von Mähdreschern in Krasnodar in sanktionskonformer Weise fortzuführen – im Einklang mit den gültigen Sanktionen und ohne Umgehung von Embargovorschriften“. Im russischen Krasnodar betreibt Claas seit 2005 ein Mähdrescher-Werk. Die Produktion läuft seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nur noch „auf sehr niedrigem Niveau“.
Sanktionspakete der EU enthalten Ausnahmen für landtechnische Produkte wie Mähdrescher
Claas betont, als Landmaschinenhersteller einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Nahrungsmittelversorgung zu leisten. Wegen der großen Bedeutung Russlands für die Welternährung – rund 20 Prozent des global gehandelten Weizens stammt aus Russland – hätten die EU, die USA und die G7-Staaten übereinstimmend festgelegt, dass die Sanktionen die landwirtschaftliche Produktion nicht betreffen sollen. Die Sanktionspakete der EU enthielten daher ausdrückliche Ausnahmen für viele landwirtschaftliche und landtechnische Komponenten und Produkte. Das gelte auch für den Export von Mähdreschern.
Auch keine Beanstandung von Baugruppen mit sanktionierten Einzelteilen
Auch im Zusammenhang mit neu zusammengestellten Baugruppen, die einzelne auf Sanktionslisten stehende Teile enthielten und neue Zolltarifnummern erhalten hatten, habe es keine Beanstandungen gegeben, betont Claas.
Nachdem im Dezember Vorwürfe der Sanktionsumgehung öffentlich geworden waren, hatte Claas die Lieferungen nach Russland umgehend gestoppt und die Sonderprüfung eingeleitet. Bei der Untersuchung der Vorwürfe habe die Devise Sorgfalt vor Schnelligkeit gestanden, betont Claas-Sprecher Tino Fritsch.
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