Johanna Sandbothe aus Steinhorst nimmt am Deutschen Olympischen Jugendlager teil
Corona verhindert Reise nach Peking
Delbrück
Eigentlich säße Johanna Sandbothe in wenigen Tagen im Flieger auf dem Weg nach Peking. Doch wie in so vielen Bereichen des Lebens hat auch ihr das Coronavirus einen Strich durch dieses Vorhaben gemacht. Die 19-Jährige aus Steinhorst ist eine von nur 40 jungen Menschen bundesweit, die sich erfolgreich um eine Teilnahme am Olympischen Jugendlager beworben haben. Doch weil China ausländische Gäste von den Spielen (4. bis 20.Februar) ausgeschlossen hat, geht es am 3. Februar nicht nach Fernost, sondern nach Oberbayern.
Das Deutsche Olympische Jugendlager hat eine jahrzehntelange Tradition und wird von der Deutschen Sportjugend seit 2010 gemeinsam mit der Deutschen Olympischen Akademie anlässlich der jeweiligen Sommer- und Winterspiele organisiert. Es richtet sich an Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren, die sich entweder ehrenamtlich engagieren oder als Nachwuchsleistungssportler aktiv sind. „Bei mir war ersteres der Fall, da ich aktuell ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Stadtsportverband Delbrück absolviere“, sagt Johanna Sandbothe, die in ihrer Freizeit beim Delbrücker SC als Verteidigerin in der Kreisliga kickt.
Für die Bewerbung musste sie unter anderem auch ein einminütiges Video drehen. „Das habe ich mit den Kindern gemacht, die ich im Inlinerkursus betreue. Das Video scheint gut angekommen zu sein.“ Denn im September flatterte der jungen Frau die Zusage ins Haus. „Zu der Zeit war auch noch geplant, dass die Teilnehmer am Jugendlager für 17 Tage nach Peking fliegen, doch nur etwa drei, vier Wochen später kam dann die Absage“, erinnert sich die 19-Jährige. „Da war ich schon enorm niedergeschlagen, denn wann hat man schonmal die Chance, nach Peking zu fliegen und dann auch noch hautnah bei den Olympischen Spielen dabei zu sein?“
Virtuelle Treffen mit Olympioniken
Inzwischen hat sich Johanna Sandbothe aber auch mit dem alternativen Jugendlager angefreundet, das vom 3. bis zum 13. Februar in Bischofsgrün bei Bayreuth „aufgeschlagen“ wird. „Dort erwartet uns ein umfangreiches Programm aus Kultur, Sport und Bildung“, erzählt die junge Frau. Geplant sind auch Treffen mit Olympiateilnehmern – allerdings nicht vor Ort im Olympischen Dorf, sondern virtuell über das Internet. „Und natürlich werden wir auch die Wettkämpfe verfolgen. Meine Lieblingswintersportart ist Skispringen, das hätte ich live schon sehr gerne gesehen“, sagt Johanna Sandbothe.
Auch sollen im Jugendlager die eigenen sportlichen Aktivitäten nicht zu kurz kommen. Da etwa die Hälfte der Teilnehmer angehende Leistungssportler sind, stehen verschiedene Sportarten zum Ausprobieren auf dem Plan. Ebenfalls auf dem Programm: regelmäßige PCR-Tests. „Es ist eine Ärztin vor Ort, die uns täglich testen wird. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmer an dem Jugendlager geimpft sein“, erzählt die Steinhorsterin.
Dass das Ziel nun Bischofsgrün und nicht Peking heißt, sieht Mutter Heike Sandbothe mit gemischten Gefühlen: „Natürlich hätte ich ihr das sehr gegönnt, diese Erfahrung zu machen. Allerdings ist ja auch bekannt, wie streng in China mit Menschen umgegangen wird, die sich mit Corona infizieren. Insofern ist das Mutterherz froh, dass es dann doch Bayern ist und nicht China.“
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