Convention in Höxter: Seniorin entdeckt Leidenschaft zur Körperkunst – EU-Verordnung macht Anbietern Sorgen
Das erste Tattoo gibt‘s mit 82 Jahren
Höxter
Das geht unter die Haut: Zahlreiche Besucher haben sich am ersten Tag der Tattoo-Convention in Höxters Stadthalle am Samstag über neue Trends informiert oder auch gleich ein neues Kunstwerk stechen lassen – so wie die 82-jährige Barbara Wuttke aus Neuhaus. Doch die Freude über den Neustart der Szene nach den Pandemie-Einschränkungen wurde auch etwas getrübt – in aller Munde ist aktuell eine EU-Verordnung, die farbige Tattoos ab kommendem Jahr verbieten könnte.
Sie war schon so etwas wie ein besonderer Paradiesvogel unter Paradiesvögeln am Eröffnungstag der Tattoo-Convention in Höxter: Barbara Wuttke hat sich mit 82 Jahren ein Tattoo vom Höxteraner Michael Niebaum stechen lassen – rote Sternschnuppen auf die Wade. „Das ist bereits mein zweites Tattoo. Das erste gab es vor drei Wochen vom Michael“, sagte sie und präsentierte nicht ohne Stolz den blauen Schmetterling auf ihrem Unterarm. Dass sich die Generation Ü80 für diese Art der Körperkunst faszinieren lässt, war auch für die eingefleischte Szene nicht ganz alltäglich. „Ich bin schon immer etwas verrückt gewesen. Tattoos machen süchtig – da kommt auf jeden Fall noch mehr im nächsten Jahr“, sagte die bunte Seniorin mit einem Augenzwinkern. Ihr Tätowierer des Vertrauens, der Höxteraner Michael Niebaum, wiederum freute sich über den Zuspruch – und auch darüber, dass es nach der Corona-Pause eine Neuauflage der Convention in seiner Heimatstadt gab: „Ich bin mit meinen Studio bewusst in Höxter geblieben, weil ich die Kultur und Kunst hier aufrecht erhalten will“, betonte er.