Polizei appelliert vor allem Fahrer von E-Bikes – Beinahe täglich gehen Unfallmeldungen ein
Der Helm ist der Airbag des Radlers
Höxter
Die Zahl der Unfälle mit Fahrrad- und E-Bike-Beteiligung im Kreis Höxter bewegt sich in der aktuellen Fahrrad-Saison auf einem relativ hohen Niveau.
Aus diesem Grund appelliert die Polizei Höxter insbesondere an Pedelec-Fahrer, einen Fahrradhelm zu tragen, auch wenn dieser nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. „Der Helm ist der Airbag des Radfahrers“, betont Uwe Bartolles, Leiter des Verkehrskommissariats der Polizei Höxter.
Denn diese Erfahrung machen die Einsatzbeamten der Polizei im Kreis Höxter immer wieder: Wird ein Radfahrer in einen Unfall verwickelt oder kommt er auch ohne fremde Beteiligung zu Fall, sind die Konsequenzen bei Fahrern mit Helm weniger gravierend als bei denjenigen, die keinen Helm getragen haben.
Aus statistischer Sicht ist die Anzahl der verunfallten Fahrradfahrer derzeit gleichbleibend hoch. Waren im Vergleichzeitraum (1. Halbjahr 2020) im Kreis Höxter 45 Verunfallte mit Verletzungen zu beklagen, waren es 2021 im ersten Halbjahr 44. „Glücklicherweise verlor kein Fahrradfahrer sein Leben“, sagt Bartolles.
Anzahl der Verletzten ist rückläufig
Der Anteil von Pedelec-Fahrern bei den Verletzten sei aktuell sogar rückläufig. Seien es im vergangenen Jahr noch 18 verunglückte Pedelec-Fahrer mit Verletzungen gewesen, so seien es 2021 bis Ende Juni nur zehn – obwohl der Anteil von Pedelecs am Straßenverkehr in der Zwischenzeit sicherlich gestiegen sei.
„Sehr erfreulich ist, dass es bislang keinen verletzten Pedelec-Fahrer mehr aus der Altersgruppe über 65 Jahren gab“, hat Uwe Bartolles festgestellt. Im vergangenen Jahr waren es noch zehn Verunglückte. „Vielleicht haben hier die von der Kreispolizeibehörde Höxter angebotenen Pedelec-Trainings für Senioren schon etwas Wirkung gezeigt.“
Dennoch: Praktisch wöchentlich gehen bei der Polizei Meldungen über verunglückte Radfahrer ein. Erst Mitte Juli kam ein 66-Jähriger mit seinem Fahrrad in Höxter zu Fall, als er in der Straße „Im Flor“ auf einen Bordstein fahren wollte und abrutschte. Ähnlich erging es einer 52-Jährigen, die in Eichholz mit ihrem Elektrofahrrad stürzte.
„Das Fahrrad gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, auch in Bezug auf die Verkehrswende im Zuge des Klimaschutzes“, meint Polizeihauptkommissar Uwe Bartolles. „Wir möchten, dass Sie bei dieser wunderbare Art der Fortbewegung ihr Ziel sicher erreichen.“
Das rät die Polizei
Schützen Sie ihren Kopf mit einem Helm.
Machen Sie sich mit dem genutzten Rad vertraut, insbesondere, wenn Sie ein neues Rad erwerben oder länger nicht gefahren sind.
Tragen Sie idealerweise eine Schutz – oder Sonnenbrille, um Verletzungen des Auges und ungewollte Ablenkungen durch Insekten zu vermeiden.
Nutzen Sie, wenn
es eben möglich ist, einen Radweg.
Fahren Sie immer rücksichtsvoll, insbesondere bei gemeinsam genutzten Rad- und Gehwegen.
Kommentar
Mal ehrlich, haben Sie sich auf Ihrem E-Bike nicht auch schon einmal unsicher gefühlt. Mir ging es so, als ich mir das Rad mit Motorunterstützung zugelegt habe, vor allem beim ständigen Auf und Ab auf den Wegen in der Egge. Ich habe mir darum einen Fahrradhelm angeschafft – und mindestens einmal hat er mich bei einem Sturz vor einer wahrscheinlich schweren Verletzung bewahrt. So ganz nachvollziehbar ist nicht, warum es keine Helmpflicht gibt. Das Pedelec ist immerhin genauso schnell wie ein Mofa und dafür müssen die Fahrer sogar einen Motorradhelm tragen.
Darum der ganz klare Appell: Wer aufs E-Bike steigt, tut das nur mit Helm. Und die Politik sollte die Pflicht dazu einführen.
Marius Thöne
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