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Golfclub Herford schafft auf 2,3 Hektar in Exter Lebensräume für Artenvielfalt

Flower-Power auf dem Golfplatz

Vlotho

Der Golfclub Herford e. V., der in Vlotho-Exter direkt an Lindemanns Mühle seit über 35 Jahren den Golfplatz betreibt, hat sich viel vorgenommen. Unter dem Begriff „Flower-Power auf dem Golfplatz“ sollen in den nächsten Jahren auf einer Fläche von 2,3 Hektar neue Lebensräume für mehr Artenvielfalt geschaffen werden.

Egon Zuheide (links) erklärt im Beisein von Uwe König (Mitte) dem Bürgermeister die Pläne. Foto: Golfclub Herford

Nachdem die Idee geboren war, nahm Initiator Egon Zurheide Kontakt zur biologischen Station Ravensberg im Kreis Herford auf. Dort wurde nach einer intensiven Ortsbegehung ein Plan für die zukünftige Gestaltung erarbeitet, der vor wenigen Tagen vorgestellt wurde. Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, um sich von den Verantwortlichen des Golfclubs die Pläne erläutern zu lassen.

Zu dem Termin waren vom Deutschen Golfverband auch Marc Biber (Abteilungsleiter Umwelt & Platzpflege) und Sanja Bradley (Mitgliederkommunikation & Services) extra aus Wiesbaden angereist. Zusätzlich war auch noch die Vorsitzende des DGV-Arbeitskreises integrierter Pflanzenschutz, Beate Licht, aus Düsseldorf gekommen.

Clubpräsident Uwe König freute sich gemeinsam mit Vizepräsident Michael Engel und dem Ideengeber und Sonderbeauftragten Egon Zurheide über den prominenten Besuch. „Wir werden in den nächsten Jahren circa 8 Prozent unserer Fläche, und das sind immerhin 23.000 von insgesamt 276.000 Quadratmetern, für die Umgestaltung zur Verfügung stellen“, so Zurheide.

Einmaliges Projekt

So sollen auf den Flächen, die für den Golfsport nicht benötigt werden, Blumen- und Obstwiesen, Hecken, Feuchtwiesen, Schmetterlings- und Waldbienensäume und Totholzhaufen entstehen. Dazu werden über 50 Vogel- und Fledermauskästen aufgehängt sowie Ansitzstangen für Greifvögel und Insektenhotels auf dem Golfplatz aufgebaut.

„Dieses Projekt ist in OWL, wenn nicht sogar in NRW, einzigartig und verdient Respekt und viel Aufmerksamkeit“, so Marc Biber vom DGV. Beate Licht ergänzte die Ausführungen Bibers mit einem Lob für die Planung sowohl im Club als auch von der Biologischen Station. „Dieses Projekt ist von vorn bis hinten durchdacht“, sagte die Pflanzenschutzexpertin, die auch noch viele weitere Anregungen beisteuerte. In einem weiteren Treffen mit den Planern sollen diese Ideen besprochen und integriert werden.

Rocco Wilken sicherte seine volle Unterstützung zu. „Was hier in Vlotho-Exter von den ehrenamtlichen Vorständen und Clubmitgliedern geleistet wird, verdient höchste Anerkennung und Unterstützung“, urteilte der sichtlich angetane Bürgermeister. „Für einen Club mit etwa 350 Mitgliedern ist das eine echte, vor allen Dingen auch finanzielle Herausforderung.“

14.000 Euro aufgebracht

Allein durch Spenden haben die Mitglieder und Förderer bisher schon einen Betrag von circa 14.000 Euro selbst aufgebracht, um den Start des Projektes zu ermöglichen. Die Gesamtkosten inclusive Pflege der Neuanpflanzungen wird sich auf circa 60.000 Euro in den nächsten fünf Jahren addieren. Daher ist der Verein auf weitere Unterstützung angewiesen.

„Interessierte Bürger oder Unternehmen, die sich bei dieser vorbildlichen Initiative finanziell einbringen möchten, sind natürlich herzlich willkommen. Wir werden in den nächsten Wochen öffentliche Informationstage anbieten, bei denen sich alle interessierten Mitbürger und Unternehmen über die Planung vor Ort informieren können“, so Vizepräsident Michael Engel. Schon jetzt sind auf der Webseite des Clubs die aktuellen Informationen eingestellt.

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