FDP Vlotho „checkt“ zwei Kandidaten beim liberalen Stammtisch
Harsche Kritik an ICE-Debatte
Vlotho
Zwei Kandidaten für die in diesem und im kommenden Jahr anstehenden Wahlen hat sich die Vlothoer FDP zum „Kandidatencheck“ eingeladen. Beim „Liberalen Stammtisch“ fühlten die Liberalen Jens Teutrine und Nils Allersmeier auf den Zahn.
Die Corona-Krise hat nach Auffassung von JuLi-Chef Jens Teutrine bei jungen Menschen zu erheblich mehr „psychischen Erkrankungen, wirtschaftlichen Nöten und Bildungsungerechtigkeiten“ geführt. Das Aufstiegsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft müsse deshalb erneuert werden, damit sozialer Aufstieg in Deutschland weiter möglich sei.
Viel zu häufig hingen Bildungs- und Karrierechancen immer noch vom Elternhaus ab. „Armut wird viel zu oft vererbt. Doch diese Kinder sind nicht dümmer, fauler oder weniger begabt. Sie verdienen es, dass wir mehr für sie tun“, sagte der Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen und FDP-Bundestagskandidat im Wahlkreis Herford-Minden-Lübbecke bei einem „Liberalen Stammtisch“ im Gasthaus „Alt Heidelberg“, zu den ihn die Vlothoer FDP eingeladen hatte.
Bevor „jemand auf die Idee kommen könnte, das als sozialdemokratische Agenda zu interpretieren“, unterstrich Teutrine den Leistungsgedanken, der hinter allem stehe. „Auch das gehört zu dem freiheitlichen Lebensgefühl, das wir Freie Demokraten verkörpern wie keine andere Partei: Selbstbestimmung, Leistung, Fleiß“.
Es dürfe nicht darauf ankommen, „woher man kommt, sondern darauf, wohin man möchte“, sagte der 27-Jährige, der seit 2020 als Vorsitzender an der Spitze der FDP-Jugendorganisation steht.
In der Diskussion zum Thema „ICE-Trasse“ ging Teutrine hart „mit der Scheinheiligkeit einiger OWL-Politiker ins Gericht“, so die FDP Vlotho, „die in Berlin im Bundestag anders redeten als vor Ort im Wahlkreis“. „Der König der Doppelmoral“ komme sogar aus Vlotho, mahnte Jens Teutrine, ohne indes einen Namen zu nennen.
In der Debatte um die geplante ICE-Neubaustrecke von Bielefeld nach Hannover solle die schwarz-rote Bundesregierung endlich „mit offenen Karten spielen“ und die Fakten auf den Tisch legen.
Ähnlich kritisch äußerte sich auch Nils Allersmeier (25) aus Wüsten, der bei der NRW-Landtagswahl im Mai 2022 als FDP-Kandidat im Wahlkreis Herford III (Vlotho) und Lippe II antreten wird. Der Deutschen Bahn warf er „Intransparenz“ vor und forderte zu einem ehrlichen Dialog auf.
Ausdrücklich lobte Allersmeier die gute Arbeit der heimischen Bürgerinitiative „Widuland“.
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