Bürener Unternehmen liefert Tragflügel für neue D328eco – Flugzeug soll mit synthetischem Kraftstoff betankt werden
Heggemann zieht Großauftrag an Land
Büren
Die Heggemann AG mit Sitz am Flughafen Paderborn/Lippstadt in Büren-Ahden hat einen Millionen schweren Auftrag erhalten: Für das neue Flugzeug D328eco des Unternehmens Deutsche Aircraft in München wird die Bürener Firma die Tragflügel liefern.
Zur genauen Höhe des Auftragsvolumens wollte sich Heggemann nicht äußern. Der Auftrag sei aber ein positives Signal für die durch die Corona-Pandemie zuletzt arg gebeutelte Luftfahrtbranche, heißt es aus dem Bürener Unternehmen.
Wie die Deutsche Aircraft mit Sitz in München und Heggemann in einer gemeinsamen Presseerklärung bekanntgaben, wollen die Spezialisten aus dem Kreis Paderborn das verbesserte Tragwerk und dessen Dichtungen bereits auf eine spätere Betankung mit synthetischem Kraftstoff auslegen. Die Bürener Firma will die Flugzeugteile dafür nach eigenen Angaben mit Hilfe modernster Computertechnologie herstellen.
Mit ihrer umweltfreundlichen Technologie soll die D328eco eine Alternative für den Markt der Regionalverkehrs- und Mehrzweckflugzeuge mit weniger als 50 Sitzen anbieten, was ein entscheidendes Mittel zur Förderung des regionalen Wirtschaftswachstums sei. Die D328eco sei ideal für neue Routen sowie für den Zugang zu entfernten Standorten, weil sie keine komplexe Infrastruktur benötige. „Wir freuen uns sehr, einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des D328eco-Programms zu haben. Die Fertigung des Tragflügels zusätzlich zum Fahrwerk bietet uns die einmalige Chance, unsere Partnerschaft mit der Deutsche Aircraft weiter auszubauen. Unsere Kompetenz im Engineering und unsere Innovationsstärke ermöglichen uns die Realisierung einer hochmodernen digitalen Fertigungsstrategie und machen es somit für uns möglich, für die Deutsche Aircraft ein leistungsstarker Fertigungspartner zu sein“, sagte Dr. Christian Howe, Vorstandsvorsitzender der Heggemann AG. Laut Deutsche Aircraft soll die D328eco „unsere künftige Art des Fliegens ändern und zur Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks beitragen“.
Die Vereinbarung der Unternehmen umfasse die Herstellung des Tragflächengehäuses und des Triebwerkträgers der D328eco. Das strömungsoptimierte Tragflächendesign der D328eco werde mit automatisierten Fertigungsabläufen hergestellt. Hierbei nutze Heggemann eine fortschrittliche Qualitätssicherung und digitalisierte Prozesse nach dem „Industrie 4.0“-Prinzip. Die neuen Tragflächen und deren Bauteile seien uneingeschränkt für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) geeignet. Dafür würden innovative Dichtungsmittel und Oberflächenschutzmaßnahmen sowie Werkstoffe, die mit allen marktüblichen nachhaltigen Flugtreibstoffen kombinierbar seien, angewendet.
Heggemann mit seinen derzeit 230 Mitarbeitern verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 55 Jahre Industrieerfahrung und sei auf hochvolumige Serienfertigung spezialisiert, was das künftige Wachstum des Luftfahrtsektors unterstützen werde. Das Unternehmen setze ein sogenanntes digitales Prozess- und Produktlebenszyklus-Trackingsystem ein. Dies seien Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der „Industrie 4.0“-Prinzipien in der Fertigung der D328eco. Heggemann und die Deutsche Aircraft wollten beide Umweltbelastungen verringern, heißt es weiter in der Mitteilung. „Durch die Zusammenführung der Stärken der Dornier-Flügelstruktur, der zukunftsweisenden SAF-Kompatibilität und der Fertigungskompetenz von Heggemann wird diese Partnerschaft große Synergien für das D328eco-Programm schaffen“, sagte Nico Neumann, Vize-Präsident „Operations and Programmes“ bei der Deutschen Aircraft.
Mit Heggemann sei der perfekte Partner für die Serienproduktion des Tragflügels gefunden worden. Neumann: „Unsere Visionen und Ziele stimmen überein, wenn es um eine nachhaltige Produktionsplanung geht. Darüber hinaus sind beide Unternehmen umsetzungsstarke deutsche Mittelständer und Stolz auf ihre Mitarbeiter, die mit hohem Engagement das Projekt vorantreiben.“
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