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„BüWoLand“ will den innerörtlichen Leerstand bekämpfen – Auszeichnung als A-Projekt der „Regionale 2022“

Kampf gegen den „Donut-Effekt“

Nieheim

Die OWL-Städte Nieheim (federführend), Marienmünster, Schieder-Schwalenberg sowie Vlotho, Drebkau/Drojwk (Brandenburg) und die Hansestadt Seehausen, Altmark (Sachsen-Anhalt) verbindet ihre ländliche Struktur und die Suche nach zukunftsweisender Kleinstadtentwicklung. Als „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“ – kurz BüWoLand – schafft der Verbund mit seinen wissenschaftlichen Partnern Lösungen für den innerörtlichen Leerstand.

Wurden als Projekt der Regionale 2022 ausgezeichnet (von links): Patrick Hartmann (InWis, Bochum), Stefan Niemann (Stadt Marienmünster), Prof. Dr. Schafmeister (FHM Bielefeld), Elmar Kleine (CDU Nieheim), Lea Gründer (FHM Bielefeld), Patrick Miles (OWL GmbH), Jörg Bierwirth (Bürgermeister Schieder-Schwalenberg), Annette Nothnagel (Leiterin Regionale), Johannes Schlütz (Bürgermeister Stadt Nieheim), Paul Köhne (Bürgermeister Stadt Drebkau), Swen Horstmann (SPD), Herbert Müller (UWG), Florian Greger (Stadt Nieheim), Prof. Dr. Heinze (Ruhr Universität Bochum), Dr. Holger Pump-Uhlmann (Architekt und Planer). Foto: Stadt Nieheim

Das Vorzeige-Vorhaben für das Urban-Land Ostwestfalen-Lippe sorgt für attraktive Lebensumfelder gerade in kleinen Städten. Dafür wurde es jetzt als Projekt der „Regionale 2022“ ausgezeichnet.

Treffen in Nieheim

Das erste Präsenztreffen der beteiligten Kommunen in Nieheim brachte die Akteure in den Austausch und bot Gelegenheit für eine Ortsbesichtigung. Der Projektverbund hat zur Aufgabe, zukunftsfähige Nutzungsmodelle für Flächen und Bestandsimmobilien in den Ortskernen der beteiligten sechs Kommunen, die mit Leerstand vieler Wohn- und Geschäftshäuser in der historischen Ortsmitte kämpfen, auszuarbeiten. Es gilt, neue Wohnmodelle zu entwickeln, die im Altbestand umsetzbar sind. Damit sollen gute Rahmenbedingungen für private Initiativen und Investition geschaffen werden.

„BüWoLand ist ein Next-Practice-Modell. Nicht zuletzt durch Corona suchen immer mehr Menschen das Leben in ländlichen, vitalen Gebieten. Gleichzeitig gilt es, älteren Menschen passende Angebote zu machen. Das Konzept setzt hier an und findet systematisch Instrumente, die helfen, Ortskerne kleinerer Kommunen attraktiver zu gestalten“, würdigt Regionale-Leiterin Annette Nothnagel das Vorhaben im Rahmen der Urkundenübergabe.

Das „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“ wurde im Juni vom sogenannten Urban-Land-Board, dem Entscheidungsgremium der Regionale, mit dem A-Status qualifiziert und damit zum Projekt der Regionale 2022 gemacht.

Die wissenschaftlichen Partner, das InWIS (Institut für Wohnungswesen), Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (Ruhr-Universität Bochum) sowie die Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld, Fachbereich Wirtschaft, Innovation und Raumentwicklung, boten in Nieheim fachlichen Input, unter anderem wurde ein Datenpool zur Sammlung relevanter Kennzahlen, vorgestellt.

Chance für Kommunen

„Das Bündnis ist eine große Chance für die beteiligten Kommunen. Ein fundiertes, wissenschaftlich untermauertes Konzept mit Ansätzen zur Bekämpfung von innerörtlichem Leerstand und den Donut-Effekt, bei dem sich Innenbereiche rückläufig zeigen bei gleichzeitig boomenden Außenbezirken, ist das Ziel. Allein von dem wohl ziemlich einmaligen Entwicklungsprozess werden die sechs Gemeinden enorm profitieren. Und durch die bundesweite Vernetzung können wir von guten Beispielen über dem Tellerrand lernen“, so Johannes Schlütz, Bürgermeister der federführenden Stadt Nieheim.

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