Wer den Bereitschaftsdienst anruft, landet bald wieder in einem Callcenter in Duisburg
Kassenärztliche Vereinigung beendet Modellprojekt in OWL – Landräte kritisieren „unwürdigen Affront“
Höxter/Paderborn/Detmold
Ein 2018 in den Kreisen Höxter, Paderborn und Lippe gestartetes Modellprojekt zum ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Hotline 116117 wird zum 30. Juni beendet. Nach Angaben der Kassenärztliche Vereinigung hätten sich „keine deutlichen Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit ergeben.“
Der ärztliche Bereitschaftsdienst kann bei nicht lebensbedrohlichen medizinischen Beschwerden angerufen werden, wenn Arztpraxen geschlossen sind und wenn die Erkrankung es nicht erforderlich macht, den Notruf 112 zu wählen. Unter der 116117 wird dann ein Ansprechpartner genannt, ein Arzt zum Patienten geschickt oder der Patient wird darüber informiert, welche Praxis in seiner Nähe Bereitschaft hat. Bis Mitte 2018 landeten Anrufer aus OWL in einem Callcenter in Duisburg. Im Rahmen eines Pilotprojektes schlossen sich dann die Kreise Lippe, Paderborn und Höxter zusammen. Die Anrufe aus diesen Kreisen liefen fortan in der Leitstelle Lippe in Lemgo auf. Die Kassenärztliche Vereinigung übernahm die Kosten für diesen Modellversuch, der nun aber zum 30. Juni endet. Dann werden die Anrufe wieder in Duisburg bearbeitet. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe entschieden.