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Höchstspannungsleitung von Halle-Hesseln bis zur Landesgrenze: Planfeststellungsverfahren beginnt

Unterlagen ab Ende Januar einsehbar

Borgholzhausen

Nun geht es in der Vorbereitung des Baus der 380-kV-Höch­st­sp­annungsleitung von Hesseln bis zur Landesgrenze Niedersachsen doch schneller voran als gedacht: Nachdem die Firma Amprion bei der Bezirksregierung am 18. Dezember die erforderlichen Unterlagen eingereicht und das Planfeststellungsverfahren beantragt hat, beginnt am Mittwoch, 27. Januar, die Beteiligung der Öffentlichkeit.

Margit Brand

Wo und wie werden Leitungen künftig geführt? Das Planfeststellungsverfahren erarbeitet Antworten.

Von diesem Tag an (nicht vorher!) bis Freitag, 26. Februar, können die Unterlagen unter www.bezreg-detmold.nrw.de, Menü „Planung und Verkehr“, „Planfeststellung – laufende Verfahren“ eingesehen werden.

Denn auch eine rechtlich ausschlaggebende Planauslegung läuft in Pandemiezeiten etwas anders als sonst. Zwar sind die Pläne und Papiere, die gleich sieben Aktenordner füllen, in den Bauämtern in Borgholzhausen und Halle auch „real“ grundsätzlich einsehbar. Weil die Rathäuser im Moment jedoch weitgehend für den Publikumsverkehr geschlossen sind, wird darum gebeten, dass die Bürger sich möglichst digital informieren. „Andernfalls ist eine Terminabsprache zwingend erforderlich“, sagt Piums Bürgermeister Dirk Speckmann.

Piums Bürgermeister freut sich über zügiges Verfahren

Er zeigte sich Freitag erfreut, dass das Verfahren trotz der schwierigen Umstände zügig fortgesetzt wird. „Umso schneller besteht Klarheit“, sagt Speckmann. Er begrüße, dass Amprion die im Planungsdialog erarbeitete Teilerdverkabelung 1:1 ins Verfahren bringt. „Im Detail wird es sicher noch Änderungen geben, aber dafür wird das Ganze ja auch gemacht.“

Von Ende Januar bis zum 26. März können Einwendungen gegen das Vorhaben bei den Städten Halle und Borgholzhausen sowie bei der Bezirksregierung Detmold erhoben werden. „Sie müssen grundsätzlich schriftlich abgegeben werden: per Fax oder per E-Mail mit qualifizierter elektronischer Signatur. Derzeit genügt aber ausnahmsweise auch eine einfache E-Mail“, informiert ein Sprecher der Bezirksregierung Detmold über die Corona-Besonderheiten. „Die Möglichkeit, Einwendungen vor Ort zur Niederschrift abzugeben, entfällt dafür aus Infektionsschutzgründen.“

Sondersitzung am 3. März in Borgholzhausen

Die Stadt Borgholzhausen hat bereits angekündigt, am Mittwoch, 3. März, ihre Stellungnahme in einer Sondersitzung zu erarbeiten. Diese soll im evangelischen Gemeindesaal stattfinden, um genügend Platz für Zuhörer anbieten zu können. Ein Ratsbeschluss ist für den 18. März vorgesehen.

Sämtliche Einwendungen, die bis Fristende eingehen, werden von der Bezirksregierung an Amprion weitergeleitet, bevor sich entscheidet, wann es zum Erörterungstermin kommt. Speckmann rechnet damit nicht vor Herbst.

Die Planung des Abschnitts im aktuellen Verfahren sieht folgendes vor: Vom Punkt Hesseln aus und durch das Hesseltal bis zur Kabelübergabestation (KÜS) „Riesberg“ nordwestlich von Wichlinghausen soll eine Freileitung errichtet werden. Ein etwa 4,2 Kilometer langer Erdkabelabschnitt soll sich anschließen. Er endet an der KÜS „Klusebrink“, die nördlich des Knotenpunktes Wellingholzhauser Straße/Hengbergweg geplant ist. Von dort bis zum Punkt Königsholz an der Landesgrenze und über sie hinweg soll ein Freileitungsbau erfolgen.

Bereits seit fast einem Jahrzehnt wird die Diskussion um den Ausbau der bestehenden Stromtrasse Wehrendorf-Gütersloh geführt. Der Leitungsabschnitt gilt als Engpass in der Nord-Süd-Versorgungsachse. Befürworter wie Gegner einer Erdverkabelung haben sich in Bürgerinitiativen zusammen geschlossen und werden im weiteren Verfahren nun versuchen, ihre Argumente geltend zu machen.

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