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Gütersloh

Dierkes ist Geistliche Begleiterin

Gütersloh (dl) - „In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst.“ Dieses Zitat von Augustinus von Hippo zieht Eva-Maria Dierkes im Gespräch über ihren Glauben heran. Seit 22. Februar ist die 31-Jährige die erste Geistliche Begleiterin der Katholischen Kirche im Pastoralen Raum Gütersloh.

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Diese Aufgabe füllt sie mit Leidenschaft aus. Seit 2016 begleitet die hauptamtliche Gemeindereferentin die sieben Katholischen Frauengemeinschaften (KFD) mit insgesamt 1263 Mitgliedern, jetzt offiziell als Geistliche Begleiterin.

„Ich möchte die Frauen in ihrer Spiritualität und ihrem Glauben fördern“, sagt Eva-Maria Dierkes. Begegnungen untereinander und die Ausrichtung gemeinsamer Veranstaltungen seien ihr wichtig. „Für mich ist das eine Herzensangelegenheit“, betont sie. Daher sei sie 2019 aus Überzeugung der KFD beigetreten.

Froh über die Ernennung von Eva-Maria Dierkes ist Dr. Ursula Hansmersmann. „Eva-Maria ist hochqualifiziert für diese Aufgabe, sie lebt diese Arbeit“, sagt die KFD-Sprecherin für den Bezirk Gütersloh. Und weiter: „Sie ist eine Bereicherung.“

Frauengerechte Strukturen in der Kirche sind ein Hauptanliegen der beiden Frauen. Die Aktion „Maria 2.0“ jedoch ging 2019 an Gütersloh fast vollständig vorbei, wurde erst zum Jahresende präsenter. „Vom Diözesanverband Paderborn gab es dazu kaum Informationen“, sagt Dr. Hansmersmann und stellt klar: „Es wird Zeit, auch Frauen in Weiheämter einzuführen.“ Dierkes ergänzt: „Jesus war nicht Mann, sondern Mensch.“

An einer Unterschriftenaktion für eine geschlechtergerechte Kirche hätten sich rund 1000 Personen beteiligt. „Das Interesse war groß“, sagt Dr. Hansmersmann. Es habe aber auch Ausnahmen gegeben. „Die Veränderung der Kirche ist mit Ängsten verbunden“, erläutert Dierkes. Bei ihr könnten Sorgen zur Sprache gebracht werden. Sie wolle den Frauen das Gefühl der Sicherheit geben. Glaubwürdigkeit und Authentizität sind Stichworte, die sie in diesem Zusammenhang nennt. Und man müsse miteinander im Gespräch bleiben.

Dass sie sich frei entfalten kann, dafür ist Dierkes den Mitgliedern des Pastoralteams dankbar: „Sie helfen mir, dass ich wachsen und neue Fähigkeiten bei mir entdecken kann.“ Tief verwurzelt im Glauben und in der Gemeinde – das trifft auf Dierkes zu. Denn als Gemeindereferentin unterstützt sie in allen Bereichen. „Es fängt bei Kindern an und hört bei der Begleitung von Gemeindemitgliedern auf, wenn sie sich von einem Angehörigen verabschieden müssen.“

Offiziell zur Geistlichen Begleiterin ernannt worden ist Eva-Maria Dierkes am 22. Februar in der Herz-Jesu-Kirche in Avenwedde. „Es war eine völlig neue Erfahrung, die Planung des Gottesdienstes abzugeben“, sagt die 31-Jährige und lacht. Sie zehre noch heute von der „wunderschönen Messe“, die Vertreterinnen der elf Katholischen Frauengemeinschaften im Pastoralen Raum Gütersloh vorbereitet hatten.

Außer einer Ernennungsurkunde des Erzbischofs Hans-Josef Becker überreichte ihr Diözesanpräses Roland Schmidt eine Plakette, die zwei Zeichen beinhaltet: einen Stern und ein geschwungenes, nach unten geöffnetes Kreuz. „Das geschlängelte Kreuz symbolisiert, dass wir offen sind für neue Wege, für die Zukunft und die Spiritualität der Frauen“, erläutert Dierkes. „Der Stern wiederum spendet Licht auch in dunklen Zeiten und weist auf Gott hin. Ein schönes, berührendes Symbol.“

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