Gütersloh
„Eine halbe Lösung kann nicht mithalten“
Gütersloh (sib) - Am Dienstag geht es im Schulbauausschuss um die Entwicklung des Grundschulstandorts Neißeweg. Zuletzt hatten sich im Bildungsausschuss am 13. April CDU, Grüne und AfD mehrheitlich für einen Vorschlag ausgesprochen, den die Stadtverwaltung eingebracht hatte.
Der sieht vor, dass die Grundschule in einen Bauteil der Freiherr-vom-Stein-Schule sowie in einen weiteren Bauteil, der noch gebaut werden müsste, umziehen soll (diese Zeitung berichtete). Das ist die sogenannte Variante B.
SPD und BfGT wünschen sich Neubau statt Umzug
SPD und BfGT wünschten sich statt des Umzugs einen Neubau am alten Standort der Bildungseinrichtung (Variante C). Jetzt soll auch der Schulbauausschuss das Thema diskutieren. Es soll darum gehen, ob die Verwaltung Variante B vorbereiten, ausschreiben und beauftragen soll.
Die Grünen haben diese Beschlussvorlage um einen Antrag ergänzt, der drei Punkte beinhaltet. Zunächst wünschen sie sich, dass die Planungen für die Zukunft der Grundschule Neißeweg in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Bildungseinrichtung vorgenommen werden. Und zwar „mit dem Ziel, die schulfachlichen und pädagogischen Anforderungen so früh wie möglich zu berücksichtigen und umzusetzen, damit eine Identität mit der Grundschule am neuen Standort von Anfang an entstehen und gestärkt werden kann“, heißt es im Antrag.
Ein Ort des gemeinsamen Lernens
Schulhof und Gebäude stellen sich die Grünen als Orte des gemeinsamen Lernens vor. Heißt: Der Standort soll barrierefrei und offen gestaltet werden sowie einen Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung haben.
Auch die Nachnutzung des noch freien Bereichs soll aus Sicht der Grünen von Anfang an berücksichtigt werden, um den Sozialraum Nord zu stärken. Denkbar seien eine Kita, ein Jugendtreff, eine Stelle für Stadtteilarbeit oder ein generationenübergreifender Treffpunkt.
Variante C kostet drei Millionen Euro mehr, lohnt sich aber aus Sicht der FDP
Auch die Gütersloher FDP beschäftigt sich mit dem Grundschulstandort Neißeweg. Im Nachgang zur jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses hat sie eine Stellungnahme formuliert. Darin sprechen sich die Freidemokraten für Variante C aus.
Sie koste zwar drei Millionen Euro mehr. Bliebe man aber bei Variante B, werde „am falschen Ende gespart“, sagt Dr. Antonia von Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. Ein Neubau am jetzigen Standort sei aus pädagogischer Sicht die bessere Lösung.
Für einen Förderschwerpunkt reicht die Sanierung nicht aus
Und zwar, weil es nicht ausreiche, einen Teil der Freiherr-vom-Stein-Schule einfach nur zu sanieren, sollte man einen Förderschwerpunkt setzen wollen. „Eine halbe Lösung mit einem Altbauteil einer Schule, die nie als Grundschule konzipiert wurde, kann da nicht mit den Vorteilen eines Neubaus mithalten“, schreibt die FDP.
Das letzte Wort hat der Stadtrat am 30. April.
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