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Studierende präsentieren Ergebnisse im Kreishaus – weniger Verkehr an Grundschulen

Elterntaxi-Projekt sensibilisiert

Gütersloh (WB). Mit ihrem Projekt gegen das tägliche Verkehrschaos an Grundschulen aufgrund von sogenannten Elterntaxis haben zehn Studentinnen und Studenten einen Teilerfolg erzielt: Demnach erreichten sie, dass 20 Prozent weniger Väter und Mütter ihre Kleinen direkt bis vor die Schule fahren.

Carsten Borgmeier

Projektleiterin Kim Nadine Ortmeier, Nora Möller, Theresa Greßmeyer, Lea Hopmann, Katharina Hempel, Evelyn Minas, Tobias Rosenberg, Landrat Sven-Georg Adenauer, Lukas Niehüser, Bernhard Riepe (Straßenverkehrsamt), Tina Kohrs, Pia Coulthard (Verkehrswacht), Jennifer Helbling und Jana Kiffmeyer (von links) haben am Montag ihre Ergebnisse erläutert. Foto: Carsten Borgmeier

Im Kreishaus stellten die jungen Leute – allesamt Studierende der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung – die Ergebnisse ihrer etwa einjährigen Arbeit vor. Ziel des Projektes »Lass(t) uns laufen!« war es demnach, den motorisierten Verkehr im Schul- und Wohnfeld zu reduzieren und die Mädchen und Jungen darin zu bestärken, ihren Schulweg selbstständig zu bewältigen.

Vermehrt werden jetzt die ausgewiesenen Haltezonen genutzt

Wie am Montag bei der Präsentation im Beisein von Landrat Sven-Georg Adenauer (59, CDU) zu erfahren war, hatten sich bei dem von Kreisverwaltung und Kreis-Verkehrswacht angestoßenen Projekt von kreisweit etwa 62 Grundschulen 23 um eine Teilnahme beworben, fünf wurden schließlich ausgewählt. Dabei handelt es sich um die Grundschule Kattenstroth (Gütersloh), Lindenschule (Halle), Grundschulverbund Brinkmannschule-Schmeddingschule (Langenberg), Grundschule Pius-Bonifatius (Rheda-Wiedenbrück) und die Grundschule Grauthoff-Elbracht in Schloß Holte-Stukenbrock.

Zentraler Bestandteil des Projekts waren nach Auskunft von Katharina Hempel, Sprecherin der Studentengruppe, Fragebögen, die die Schüler und Eltern ausfüllen sollten. So ging es darum herauszufinden, mit welchen Verkehrsmitteln die Kinder morgens zur Schule kommen, ob die neu eingerichteten Elterntaxi-Haltezonen genutzt werden oder was Väter und Mütter überhaupt dazu bringt, ihre Kleinen bis vor die Schule zu chauffieren. Wie Projektleiterin Kim Nadine Ortmeier (Kreisverwaltung) sagte, hätten sich 55 Prozent der mehr als 1000 angeschriebenen Eltern an der Umfrage beteiligt. »Nur in zwei bis drei Prozent der Fälle führten Eltern Sicherheits-Aspekte ins Feld, weshalb sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren.«

Sicherheit spielt beim Elterntaxi kaum eine Rolle

In dem Projekt wurde bekannt, dass im Sommer bislang etwa 40 Prozent der Eltern der genannten Grundschulen ihre Kinder täglich mit dem Wagen bringen und abholen, im Winter waren es sogar 60 Prozent. »Ein ständiges Bringen und Abholen beeinträchtigt die Kinder in ihrer Entwicklung, denn viele Mädchen und Jungen erleben ihre Umwelt nur noch vom Rücksitz eines Autos«, sagt Ortmeier, »wenn Kinder immer und überall hingefahren werden, wird ihnen die Chance genommen, eigene Erfahrungen im Straßenverkehr zu machen.«

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