Gütersloh
Feuerwehr übt am Klinikum für den Ernstfall
Gütersloh (ei)
Einige Gütersloher werden sich noch erinnern: Früher hat es beim Löschzug Gütersloh der Freiwilligen Feuerwehr zweimal im Jahr eine Großübung gegeben - Sonntagmorgens um 8 Uhr. Wolfgang Pollmeier folgt dieser Tradition.
Er hat am Sonntag zu diesem Zeitpunkt eine groß angelegte Feuerwehrübung mit allen fünf Löschzügen der Stadt sowie der Werkfeuerwehr Miele am Städtischen Klinikum durchgeführt.
Ausgedehnter Zimmerbrand, rund zwei Dutzend Verletzte: Das war die vom Brandamtsrat konstruierte Übungslage, die etwa 100 Feuerwehr-Einsatzkräfte sowie 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Rettungsdienstes auf den Plan rief.
Kaufmännischer Direktor bietet Übungsort an
„Als wir eintrafen, hatten die Mitarbeiter des Klinikums bereits mit der Evakuierung der betroffenen Station im dritten Obergeschoss begonnen“, berichtet Pollmeier das Anfangsszenario. Dort wird gerade umfangreich renoviert, so dass die Übenden keinen größeren Schaden anrichten konnten. Der Kaufmännische Direktor des Hauses, Andreas Tyzak, war mit der Möglichkeit der Übung auf die Feuerwehr zugekommen.
Beobachter sehen zu
Unter den Augen von Feuerwehrchef Joachim Koch und zahlreicher Beobachter verschiedener Fachrichtungen wurde der Zimmerbrand gelöscht. Zehn schwer verletzte Mimen der Realistischen Unfalldarstellung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und zehn leicht verletzte Mitarbeiter des Klinikums mussten von der Station gerettet und versorgt werden. Einige vorgebliche Verletzungen waren so schwer, dass auch zwei Rettungshubschrauber für einen Transport in eine Spezialklinik bestellt wurden.
Ärzte greifen mit ins Rad
Daniel Zemtsovski, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie, trommelte sieben Mediziner aus seiner Abteilung sowie der Chirurgie zusammen. Sie bereiteten die Schwerstverletzten schon unter klinischen Bedingungen für den weiteren Transport vor. Auf dem großen Parkplatz an der Hochstraße wurde eine Sammelstelle für die leichter Verletzten eingerichtet, die dort gesichtet und behandelt wurden. Für diese Aufgaben wurde auf das Konzept eines Massenanfalls für bis zu zehn Verletzte zurückgegriffen.
Neues Konzept getestet
Grundlage der Übung war ein Brand in einer Düsseldorfer Klinik vor etwa zwei Jahren, berichtete Branddirektor Joachim Koch im Anschluss. Aufgrund der Erfahrungen wurden neue Vorgehensweisen bei der Brandbekämpfung in Klinken ausgearbeitet, die am Sonntag praktisch umgesetzt wurden. Während der Übung stellte sich dann heraus, dass die Einsatzkräfte teilweise keinen Funkkontakt nach außen hatten. So war der Verbleib der schwerstverletzten Patienten zunächst ungeklärt.
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