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Gütersloh

Gütersloher Gambia-Hilfe hilft beim Projekt Solaranlage

Gütersloh (gl)

Gambia zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Gütersloher Gambia-Hilfe unterstützt unter anderem den Bau einer Solaranlage.

Seit dem Jahr 2020 hat die Wolters Klinik in Gambia einen Krankenwagen. Eine neue Solaranlage soll die Arbeit in dem Krankenhaus weiter verbessern, berichtet der Verein Gambia-Hilfe aus Gütersloh.

Gütersloh (gl) - Lamin, ein Krankenpfleger aus dem Dorf Changally in Gambia, freut sich auf eine neue Solaranlage für die Wolters Klinik. Der Pfleger arbeitet in dem Krankenhaus in dem westafrikanischen Land. Unterstützt wird Lamin vom Verein Gambia-Hilfe aus Gütersloh.

Vor genau 25 Jahren hatte der Verein einen Sponsor gefunden, der die Schulkosten für Lamin übernahm, wie es in einer Mitteilung heißt. Das Vereinsmitglied Brigitte Eickholt trieb seinerzeit einen Spender auf, der zwölf Jahre lang das Schulgeld bezahlte. 

Verein erfüllt den Traum, Krankenpfleger zu werden

Auch Lamins Traum, Krankenpfleger zu werden, habe ihm der Verein erfüllen können. Nach der Ausbildung arbeitete er zunächst für zwei Jahre in seinem Heimatdorf in der Wolters Klinik, die 2000 vom Verein Gambia-Hilfe gebaut wurde und nach dem Gütersloher Unternehmen Wolters benannt ist. Im Frühjahr 2022 kehrte Lamin zurück in die Klinik, dessen Leiter der Krankenpfleger nun ist. In der Zwischenzeit habe die Klinik mitunter schließen müssen, weil die Suche nach einem Pfleger erfolglos gewesen sei. „Nur wenige Krankenpfleger wollen unter den schwierigen Voraussetzungen arbeiten“, teilt der Verein mit. 

Nur mit einer kleinen Solaranlage, die die Klinik mit Wasser und zwölf Volt Strom versorge, sei das Leben in Changally nicht einfach. Zudem sei die Anlage oft defekt. Deshalb soll das nächste Projekt nun eine größere Solaranlage sein. Durch eine Spende ermöglicht die Firma Wolters die neue Anlage. Damit soll Strom auf dem Klinikgelände zuverlässig erzeugt werden. Zudem könne unter Umständen ein kleiner Kühlschrank betrieben werden, in dem Medikamente und Impfstoffe aufbewahrt würden. Auch soll es dann genug Licht geben, um in der Nacht eine Geburt gut begleiten zu können – ohne Taschenlampen und Kerzen. 

Wege in der Regenzeit überschwemmt

Das Leben in dem Dorf sei karg: Hitze, Staub und unbefestigte Sandwege, die in der Regenzeit überschwemmt seien, kennzeichneten den Alltag. Seit 2020 gebe es einen Krankenwagen für die Wolters Klinik. „Bei Einbruch der Dunkelheit um 19.30 Uhr ist der Tag vorbei, Lamin geht früh schlafen. Es könnte ja ein Notfall eintreffen“, schreibt die Gambia-Hilfe. 

Immer wieder müsse er Entscheidungen treffen, die ihm eigentlich ein Arzt abnehmen müsste. Doch in Gambia gebe es kaum Ärzte und die arbeiteten in größeren Kliniken. Der Krankenpfleger müsse über Leben und Tod entscheiden. Das sei nicht leicht zu ertragen. Dennoch gebe es viele weitere Menschen, die Krankenpfleger werden wollten. 

Informationen bei Brigitte Eickholt (Gambia-Hilfe Gütersloh) unter 05242/35424 sowie unter www.gambia-hilfe.de.

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